betanien info zum shop zum forum

    1. Lehrverständnis zur Heiligen Schrift
    2. Gott
    3. Der Mensch
    4. Die Erlösung des Menschen
    5. Die Gemeinde (Ekklesiologie)
    6. Die Engel
    7. Die letzten Dinge (Eschatologie)



Druckansicht

Wir erkennen an, dass jedes Glaubensbekenntnis lediglich ein Versuch von Menschen ist, die Reichtümer der unfehlbaren göttlichen Offenbarung zusammenzufassen und niederzuschreiben. Wir unternehmen diesen Versuch in dem Bewusstsein, dass wir fehlbar sind. Allein das Wort Gottes ist die unfehlbare Norm für Glauben und Leben.

 

1. Lehrverständnis zur Heiligen Schrift

Wir lehren, dass die Bibel Gottes geschriebene Offenbarung an den Menschen ist. Alle 66 Bücher sind gleichermaßen in allen Teilen durch den Heiligen Geist eingegeben und stellen das vollständige Wort Gottes dar (1Kor 2,7-14; 2Petr 1,20-21).

Wir lehren, dass die Bibel die objektive Offenbarung der Lehre Gottes ist (1Thess 2,13; 1 Kor 2,13), bis zu den Worten der Originalschriften völlig inspiriert, absolut irrtumslos und unfehlbar und von Gott eingehaucht (2Tim 3,16). Wir lehren die wörtliche, grammatisch-historische Auslegung der Schrift, die bestätigt, dass auch die ersten Kapitel von 1. Mose wörtlich zu verstehen sind und eine Schöpfung in 6 Tagen lehrt (1Mo 1,31; 2Mo 31,17; Ps 33,9).

Wir lehren, dass die Bibel die einzige unfehlbare und autoritative Richtschnur für den christlichen Glauben und seine praktische Umsetzung ist (Mt 5,18; 24,35; Hebr 4,12; 2Petr 1,20-21).

Wir lehren, dass Gott in seinem Wort durch den Prozess einer zweifachen Autorschaft spricht. Der Heilige Geist hat die menschlichen Autoren derart überwacht, dass sie durch ihre individuellen Persönlichkeiten und unterschiedlichen Schreibstile Gottes Wort an die Menschen ohne Fehler in Teilen oder seiner Gesamtheit zusammengestellt und niedergeschrieben haben (2Petr 1,20-21; Mt 5,18; 2Tim 3,16).

Es liegt in der Verantwortung des Gläubigen, die tatsächliche Absicht und Bedeutung der Schrift sorgfältig zu erarbeiten, wobei er zu beachten hat, dass eine angemessene Anwendung für alle Generationen bindend ist. Gottes Wort stellt dabei allemal den Menschen in Frage; dem Menschen steht es jedoch niemals zu, Gottes Wort in Frage zu stellen!

2. Gott

Die Schrift lehrt, dass es nur einen lebendigen und wahren Gott gibt (5Mo 6,4; Jes 45,5-7; 1Kor 8,4), der ewiger und allwissender Geist ist (Joh 4,24), der in allen seinen Eigenschaften vollkommen ist, im Wesen eins und ewiglich in drei Personen existiert – Vater, Sohn und Heiliger Geist (Mt 28,19; 2Kor 13,14; Mk 1,10-11; 1Kor 12, 4-6). Der Vater wird durch den Sohn im Heiligen Geist angebetet (Joh 4,23).

2.1. Gott, der Vater

Die Schrift lehrt, dass Gott der Vater, die erste Person der Dreieinigkeit, alle Dinge Seinen Absichten und Seiner Gnade entsprechend lenkt und vollbringt (Psalm 145, 9-10; 1. Kor. 8, 6). Er ist der Schöpfer aller Dinge (1. Mose 1, 1-31; Eph. 3, 9). Als der einzige absolute und allmächtige Herrscher im Universum ist Er in der Schöpfung, der Vorsehung und der Erlösung souverän (Ps. 103, 19; Röm. 11, 36). Seine Vaterschaft beinhaltet sowohl Seine Stellung in der Dreieinigkeit als auch Seine Beziehung zur Menschheit. Als Schöpfer ist Er der Vater aller Menschen (Eph. 4, 6), ein geistlicher Vater ist Er aber nur für die Gläubigen (Röm. 8, 14; 2. Kor. 6, 18). Alles was geschieht hat Er dazu bestimmt, dass es Seiner Verherrlichung dient (Eph. 1, 11-12). Fortwährend erhält, lenkt und regiert Er alle Geschöpfe und Ereignisse (1. Chr. 29, 11). In Seiner Souveränität ist Er weder Urheber noch Befürworter von Sünde (Hab. 1, 13; Joh. 8, 38-47, Jak. 1, 13-15), noch schränkt Er die Verantwortlichkeit moralischer und intelligenter Geschöpfe ein (1. Petr. 1, 17, Röm. 1, 18-20). In Seiner Gnade hat Er von Ewigkeit her die erwählt, die Sein Eigen sein sollen (Eph. 1, 4-6); Er errettet alle von der Sünde, die zu Ihm kommen und wird durch Adoption Vater der Seinen (Joh. 1, 12; Röm. 8,15; Gal. 4,5; Hebr 12,5-9).

2.2. Gott, der Sohn

Die Schrift lehrt, dass Jesus Christus, die zweite Person der Dreieinigkeit Gottes, alle göttlichen Eigenschaften besitzt und folglich ewiglich wesensgleich mit dem Vater ist (Joh. 10, 30; 14, 9). Die Schrift lehrt, dass Gott, der Vater, Seinem eigenen Willen entsprechend „die Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist" durch Seinen Sohn Jesus Christus geschaffen hat, der alle Dinge trägt und erhält (Joh. 1,3; Kol. 1,15-17; Hebr 1,2).

Die Schrift lehrt, dass Christus in der Inkarnation (Menschwerdung Gottes) nur die Vorrechte seiner Gottheit aufgab, aber nichts von Seinem göttlichen Wesen, weder in Ausmaß noch Art. In der Menschwerdung hat die ewig bestehende zweite Person der Dreieinigkeit alle wichtigen Eigenschaften des Menschseins angenommen und wurde somit der Gott-Mensch (Philip. 2,5-8; Kol. 2,9).

Die Schrift lehrt, dass Jesus Christus Mensch und Gott (Menschliche und göttliche Natur/menschliche Natur und Gottheit) in untrennbarer Einheit darstellt (Mich. 5,2; Joh. 5,23; 14,9; Kol. 2,9).

Die Schrift lehrt, dass unser Herr Jesus Christus von einer Jungfrau geboren wurde (Jes. 7,14; Matth. 1,23+25; Luk. 1,26-35), dass Er der fleischgewordene Gott war (Joh. 1,1+14). Der Zweck Seiner Inkarnation lag in der Offenbarung Gottes, der Erlösung der Menschen und der Herrschaft über das Reich Gottes (Ps. 2,7-9; Jes. 9,6; Joh. 1,29; Philip. 2,9-11; Hebr. 7,25-26; 1. Petr. 1,18-19).

Die Schrift lehrt, dass die zweite Person der Dreieinigkeit in der Inkarnation Seine Rechte, Gott gleich zu sein, beiseite legte, die Stelle eines Sohnes und das für einen Knecht angemessene Dasein annahm, ohne dabei Seine göttlichen Eigenschaften abzulegen (Philip. 2,5-8).

Die Schrift lehrt, dass unser Herr Jesus Christus unsere Erlösung durch das Vergießen Seines Blutes und durch den Opfertod am Kreuz erwirkte, und dass Sein Tod freiwillig (Röm. 3,25), ersetzend, stellvertretend, versöhnend und erlösend war (Joh. 10,15; Röm. 3,24-25; 5,8; 1. Petr. 2,24).

Die Schrift lehrt, dass der zum Glauben gekommene Sünder auf der Basis der Wirksamkeit des Todes unseres Herrn Jesus Christus von der Strafe, dem Fluch, der Macht und eines Tages völlig von der Gegenwart der Sünde befreit ist. Er ist gerecht erklärt, ihm ist das ewige Leben verliehen, und er ist in die Familie Gottes adoptiert (Röm. 3,25; 5,8-9; 2. Kor. 5,14-15; 1. Petr. 2,24; 3,18).

Die Schrift lehrt, dass unsere Rechtfertigung durch Seine buchstäbliche, leibliche Auferstehung von den Toten sichergestellt wurde, und dass Er zur Rechten des Vaters aufgefahren ist, wo Er nun als unser Anwalt und Hoherpriester für uns eintritt (Matth. 28,6; Luk. 24,38-39; Apg. 2,30-31; Röm. 4,25; 8,34; Hebr. 7,25; 9, 24; 1. Joh. 2,1).

Die Schrift lehrt, dass Gott in der Auferstehung Jesu Christi aus dem Grabe die Gottheit Seines Sohnes bestätigte und außerdem bewies, dass er das Versöhnungswerk Christi am Kreuz angenommen hat (1. Tim. 3, 16). Jesu leibliche Auferstehung ist auch die Gewähr für ein zukünftiges Auferstehungsleben aller Gläubigen (Joh. 5,26-29; 14,1-9; Röm. 4,25; 6,5-11; 1. Kor. 15,20+23).

Die Schrift lehrt, dass Jesus Christus zurückkehren wird, um Seine Gemeinde, das ist Sein Leib, bei der Entrückung zu Sich zu nehmen (Apg. 1, 9-11; 1. Thess. 4, 13-18).

Die Schrift lehrt, dass der Herr Jesus Christus derjenige ist, durch den Gott die ganze Menschheit richten wird (Joh. 5, 22-23):

a) die Gläubigen (1. Kor. 3, 10-15; 2. Kor. 5, 10);

b) alle auf der Erde lebenden am Tage Seiner Wiederkunft in Herrlichkeit (Matth. 25, 31-46); und

c) die ungläubig Verstorbenen vor dem Großen Weißen Thron (Offb. 20, 11-15).

Als Mittler zwischen Gott und den (dem) Menschen (1. Tim. 2, 5), als Haupt Seines Leibes, der Gemeinde (Eph. 1, 22; 5, 23; Kol. 1, 18), und als kommender, allumfassender König, der auf dem Thron Davids regieren wird (Jes. 9, 6-7; Hes. 37, 24–28; Luk. 1, 31–33), ist Er der letztgültige Richter all derjenigen, die es versäumen, ihr Vertrauen in Ihn als Herrn und Retter zu setzen (Matth. 25, 14-46; Apg. 17, 30-31).

2.3. Gott, der Heilige Geist

Die Schrift lehrt, dass der Heilige Geist eine göttliche Person ist, ewig, ursprungslos, alle Eigenschaften einer Person und Gottheit besitzt, einschließlich Intellekt (1. Kor. 2, 10-13), Gefühl (Eph. 4, 30), Wille (1. Kor. 12, 11), Ewigkeit (Hebr. 9, 14), Allgegenwart (Ps. 139, 7-10), Allwissenheit (Jes. 40, 13-14), Allmacht (Röm. 15, 13) und Wahrheit (Joh. 16, 13). In allen Seinen göttlichen Eigenschaften ist Er mit dem Vater und dem Sohn gleich und in Substanz eins (Matth. 28, 19; Apg. 5, 3-4; 1. Kor. 12, 4-6; 2. Kor. 13, 13; vgl. auch Jes. 6, 8-10 mit Apg. 28, 25-26 und Jer. 31, 31-34 mit Hebr. 10, 15-17).

Die Schrift lehrt, dass es das Werk des Heiligen Geistes ist, Gottes Willen bezüglich der ganzen Menschheit auszuführen. Wir erkennen Sein souveränes Wirken in der Schöpfung (1. Mose 1, 2), der Menschwerdung (Matth. 1, 18), der geschriebenen Offenbarung (2. Petr. 1, 20-21) und dem Werk der Erlösung (Joh. 3, 5-7).

Die Schrift lehrt, dass das einzigartige Werk des Heiligen Geistes in diesem Zeitalter zu Pfingsten begonnen hat, als Er vom Vater kam, wie Jesus Christus versprochen hatte (Joh. 14, 16-17; 15, 26), um den Bau des Leibes Christi zu beginnen und zu vollenden. Sein Werk beinhaltet das Überführen der Welt von Sünde, von Gerechtigkeit und Gericht, die Verherrlichung des Herrn Jesus Christus und die Umgestaltung der Gläubigen in das Bild Christi (Joh. 16, 7-9; Apg. 1, 5; 2, 4; Röm. 8, 29; 2. Kor. 3, 18; Eph. 2, 22).

Die Schrift lehrt, dass der Heilige Geist als ein übernatürliches und souveränes Instrument in der Wiedergeburt alle Gläubigen in den Leib Christi tauft (1. Kor. 12, 13). Außerdem bewohnt, heiligt, lehrt und bevollmächtigt der Heilige Geist diese zum Dienst und versiegelt sie bis auf den Tag der Erlösung (Röm. 8, 9; 2. Kor. 3, 6; Eph. 1, 13).

Die Schrift lehrt, dass der Heilige Geist der göttliche Lehrer ist, der die Apostel und Propheten beim Schreiben von Gottes Offenbarung, der Bibel, in alle Wahrheit geleitet hat (2. Petr. 1, 19-21). Jeder Gläubige besitzt die innewohnende Gegenwart des Heiligen Geistes vom Augenblick der Errettung an, und es ist die Pflicht aller, die aus dem Geist geboren sind, mit dem Heiligen Geist erfüllt, d.h. von ihm beherrscht zu sein (Joh. 16, 13; Röm. 8, 9; Eph. 5, 18; 1. Joh. 2, 20+27).

Die Schrift lehrt, dass der Heilige Geist geistliche Gaben an die Gemeinde austeilt. Der Heilige Geist verherrlicht weder Sich selbst noch Seine Gaben durch demonstrative Zurschaustellung, sondern Er verherrlicht Christus indem Er Sein Werk ausführt, die Verlorenen zu erlösen und die Gläubigen im Glauben aufzuerbauen (Joh. 16, 13-14; Apg. 1, 8; 1. Kor. 12, 4-11; 2. Kor. 3, 18).

Die Schrift lehrt diesbezüglich, dass Gott, der Heilige Geist, im Geben aller Seiner Gaben zur Zurüstung der Heiligen souverän ist und dass das Zungenreden und Wundertun in den Anfangstagen der Gemeinde dazu diente, auf die Apostel als Offenbarende der göttlichen Wahrheit hinzuweisen und sie zu beglaubigen. Zungenreden und Wundertun waren niemals dazu bestimmt, Merkmale des Lebens der Gläubigen zu sein (1. Kor. 12, 4-11; 13, 8-10; 2. Kor. 12, 12; Eph. 4, 7-12; Heb. 2, 1-4).

3. Der Mensch

Die Schrift lehrt, dass der Mensch direkt und unmittelbar von Gott nach Seinem Bilde, Ihm ähnlich, geschaffen wurde. Er wurde frei von Sünde, mit einem vernünftig denkenden Wesen, Intelligenz, freiem Willen, Selbstbestimmung und moralischer Verantwortung gegenüber Gott geschaffen (1. Mose 1, 26-27, 1. Mose 2, 7+15-25; Jak. 3, 9).

Die Schrift lehrt, dass es Gottes Absicht bei der Erschaffung des Menschen war, dass der Mensch Gott verherrlichen, sich an der Gemeinschaft mit Gott erfreuen, nach Seinem Willen leben und dadurch Gottes Absicht für den Menschen in der Welt ausführen sollte (Jes. 43, 7; Kol. 1, 16; Offb. 4, 11).

Die Schrift lehrt, dass der Mensch seine Unschuld durch Adams Sünde des Ungehorsams gegenüber dem offenbarten Willen und Wort Gottes verloren hat. Zugleich zog der Mensch sich die Strafe des geistlichen und körperlichen Todes zu, verfiel dem Zorn Gottes und wurde von Natur aus verdorben und total unfähig – abgesehen von der göttlichen Gnade –, das zu wählen oder zu tun, was Gott gefällt. Der Mensch ist, da er keine eigenen sich wiederherstellenden Kräfte hat, hoffnungslos verloren. Die Rettung des Menschen ist darum ganz und gar von Gottes Gnade durch das Erlösungswerk unseres Herrn Jesus Christus abhängig (1. Mose 2, 16-17; 3, 1-19; Röm. 5, 12-19; Joh. 3, 36; Röm. 3, 23; 6, 23; 1. Kor. 2, 14; Eph. 2, 1-3; 1. Tim. 2, 13-14; 1. Joh. 1, 8).

Die Schrift lehrt, dass alle Menschen in Adam waren und darum ein durch Adams Sünde verdorbenes Wesen an alle Menschen aller Zeitalter weitergegeben wurde (Röm. 5, 19), mit der einzigen Ausnahme von Jesus Christus. Demnach sind alle Menschen von Natur aus Sünder – sowohl durch eigene Wahl als auch durch göttliche Bestimmung (Ps. 14, 1-3; Jer. 17, 9; Röm. 3, 9-18+ 23; 5, 10-12).

4. Die Erlösung des Menschen

Die Schrift lehrt, dass die Errettung allein von Gott und aus Gnade ist und dass sie auf Grund des Erlösungswerkes Jesu Christi, durch den Verdienst Seines vergossenen Blutes und nicht auf Grund von menschlichen Verdiensten oder Werken geschehen ist (Joh. 1, 12; Eph. 1, 7; 2, 8-10; 1. Petr. 1, 18-19).

4.1 Erwählung

Die Schrift lehrt, dass die Erwählung ein Werk Gottes ist, durch das Er vor Grundlegung der Welt in Christus diejenigen erwählt hat, die Er aus Gnade erneuert, errettet und heiligt (Röm. 8, 28-30; Eph. 1, 4-11; 2. Thess. 2, 13; 2. Tim. 2, 10; 1. Petr. 1, 1-2).

Die Schrift lehrt, dass Gottes souveräne Erwählung weder im Widerspruch zur Verantwortung des Menschen steht, Buße zu tun und Christus als Herrn und Retter zu vertrauen, noch hebt sie diese Verantwortung auf (Hes. 18, 23+32; 33, 11; Joh. 3, 18-19+36; 5, 40; Römer 9, 22-23; 2. Thess. 2, 10-12; Offb. 22, 17). Trotzdem wird die souveräne Erwählung immer zu dem von Gott bestimmten Ziel führen, da Seine souveräne Gnade sowohl die Mittel zum Empfangen der Gabe der Errettung, als auch die Errettung selbst beinhaltet. Alle, die der Vater zu Sich ruft, werden im Glauben kommen und alle, die im Glauben kommen, wird der Vater annehmen (Joh. 6, 37-40+44; Apg. 13, 48; Jak. 4, 8).

Die Schrift lehrt, dass die unverdiente Güte, die Gott völlig verdorbenen Sündern erweist, nichts mit einer Initiative von ihrer Seite aus zu tun hat, noch damit, dass Gott im Voraus weiß, was die Menschen aus ihrem Willen heraus tun werden; es handelt sich allein um Seine souveräne Gnade und Barmherzigkeit (Eph. 1, 4-7; Tit. 3, 4-7; 1. Petr. 1, 2).

Die Schrift lehrt, dass die Erwählung nicht als etwas auf reiner Souveränität basierendes angesehen werden soll. Gott ist in der Tat souverän, doch Er übt diese Souveränität immer im Einklang mit Seinen anderen Eigenschaften, besonders Seiner Allwissenheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit, Weisheit, Gnade und Liebe aus (Röm. 9, 11-16). Durch diese Souveränität wird der Wille Gottes immer in einer Weise hervorgehoben, die völlig mit Seiner Wesensart übereinstimmt, wie sie im Leben unseres Herrn Jesus Christus offenbart wurde (Matth. 11, 25-28; 2. Tim. 1, 9).

4.2. Wiedergeburt

Die Schrift lehrt, dass die Wiedergeburt ein übernatürliches Werk des Heiligen Geistes ist, der dem Wiedergeborenen göttliches Wesen und göttliches Leben schenkt (Joh. 3, 3-7; Tit. 3, 5). Sie geschieht sofort, allein durch die Kraft des Heiligen Geistes und unter Mitwirkung des Wortes Gottes (Joh. 5, 24), wenn der bußfertige Sünder, befähigt durch den Heiligen Geist, im Glauben auf das göttliche Angebot der Erlösung antwortet. Echte Wiedergeburt wird durch Früchte, die der Buße würdig sind, sichtbar, die sich in rechtschaffenen Einstellungen und ebensolchem Verhalten darstellen. Gute Werke werden sowohl Kennzeichen als auch Frucht der Wiedergeburt sein (1. Kor. 6, 19-20; Eph. 5, 17-21; Philip. 2, 12b; Kol. 3, 16; 2. Petr. 1, 4-10). Solch ein Gehorsam bewirkt, dass der Gläubige zunehmend in das Bild unseres Herrn Jesus Christus umgestaltet wird (2. Kor. 3, 18). Diese Ähnlichkeit wird ihren Höhepunkt in der Verherrlichung des Gläubigen bei der Wiederkunft Christi haben (Röm. 8, 17; 2. Petr. 1, 4; 1. Joh. 3, 2-3).

4.3. Rechtfertigung

Die Schrift lehrt, dass die Rechtfertigung vor Gott ein Werk Gottes ist (Römer 8, 33), bei dem Er diejenigen für gerecht erklärt, die durch den Glauben an Jesus Christus von ihren Sünden Buße tun (Luk. 13, 3; Apg. 2, 38; 3, 19; 11, 18; Röm. 2, 4; 2. Kor. 7, 10; Jes. 55, 6-7) und Ihn als souveränen Herrn bekennen (Röm. 10, 9-10; 1. Kor. 12, 3; 2. Kor. 4, 5; Philip. 2, 11). Diese Gerechtigkeit ist unabhängig von irgendwelchen guten Eigenschaften oder Werken des Menschen (Röm. 3, 20; 4, 6) und beinhaltet, dass unsere Sünden auf Jesus Christus gelegt werden (Kol. 2, 14; 1. Petr. 2, 24) und uns die Gerechtigkeit Christi zugesprochen wird (1. Kor. 1, 2+30; 6, 11; 2. Kor. 5, 21). Auf diese Weise kann Gott „gerecht sei[n] und den rechtfertigen, der des Glaubens an Jesus ist" (Röm. 3, 26).

4.4. Heiligung

Die Schrift lehrt, dass jeder Gläubige durch die Rechtfertigung für Gott ausgesondert und darum heilig erklärt ist und deshalb als Heiliger bezeichnet wird. Diese Heiligung ist eine Stellung, die sofort eintritt, wenn ein Mensch zum Glauben an Jesus Christus kommt und sollte nicht mit dem „Prozess der Heiligung" verwechselt werden. Sie hat mit der Stellung des Gläubigen zu tun, nicht mit seinem gegenwärtigen Wandel oder Zustand (Apg. 20, 32; 1. Kor. 1, 2+30; 6, 11; 2. Thess. 2, 13; Hebr. 2, 11; 3, 1; 10, 10+14; 13, 12; 1. Petr. 1, 2).

Die Schrift lehrt, dass der Heilige Geist auch den Prozess der Heiligung wirkt, mit dem Ziel, den Zustand des Gläubigen durch Gehorsam gegenüber Gottes Wort und durch Bevollmächtigung mit dem Heiligen Geist näher zur Christusähnlichkeit zu bringen. Der Gläubige ist in der Lage, ein zunehmend heiliges, Gottes Willen entsprechendes Leben zu führen, wodurch er immer mehr unserem Herrn Jesus Christus ähnlich wird (Joh. 17, 17+19; Röm. 6, 1-22; 2. Kor. 3, 18; 1. Thess. 4, 3-4; 5, 23).

In dieser Hinsicht lehrt die Schrift, dass jeder gerettete Mensch in einen täglichen Konflikt verwickelt ist – die neue Schöpfung in Christus kämpft gegen das Fleisch – aber die entsprechende Ausrüstung für den Sieg ist ihm durch die Kraft des innewohnenden Heiligen Geistes gegeben. Trotzdem wird der Kampf den Gläubigen sein ganzes irdisches Leben lang begleiten und nie vollständig beendet sein. Alle Behauptungen über die Ausrottung der Sünde in diesem Leben sind unbiblisch. Wenn auch die Ausrottung der Sünde nicht möglich ist, rüstet der Heilige Geist uns doch für den Sieg über die Sünde aus (Gal. 5, 16-25; Eph. 4, 22-24; Philip. 3, 12; Kol. 3, 9-10; 1. Petr. 1, 14-16; 1. Joh. 3, 5-9).

4.5. Heilssicherheit

Die Schrift lehrt, dass alle Erlösten, die einmal errettet wurden, durch Gottes Kraft bewahrt werden und deshalb in Christus für immer sicher sind (Joh. 5, 24; 6, 37-40; 10, 27-30; Röm. 5, 9-10; 8, 1+31-39; 1. Kor. 1, 4-9; Eph. 4, 30; Hebr. 7, 25; 13, 5; 1. Petr. 1, 4-5; Jud. 24).

Die Schrift lehrt, dass es das Vorrecht der Gläubigen ist, sich der Gewissheit ihrer Errettung durch das Zeugnis des Wortes Gottes zu erfreuen, welches jedoch eindeutig verbietet, die christliche Freiheit als Entschuldigung für sündiges Leben und Fleischeslust zu gebrauchen (Röm. 6, 15-22; 13, 13-14; Gal. 5, 13,16-17+25-26; Tit. 2, 11-14).

4.6. Absonderung

Die Schrift lehrt, dass die Absonderung von der Sünde durch das ganze Alte und Neue Testament hindurch eindeutig gefordert wird und dass in den letzten Tagen Abfall und Weltlichkeit zunehmen werden (2. Kor. 6, 14 – 7, 1; 2. Tim. 3, 1-5).

Die Schrift lehrt, dass alle Erretteten aus tiefer Dankbarkeit für die empfangene unverdiente Gnade Gottes und weil unser herrlicher Gott völliger Hingabe würdig ist, so leben sollen, dass ihre anbetende Liebe zu Gott sichtbar wird und sie keine Schande auf ihren Herrn und Retter bringen. Die Schrift lehrt auch, dass Gott die Absonderung von jeglicher Verbindung zu religiösem Abfall sowie weltlichen und sündigen Praktiken verlangt (Röm. 12, 1-2; 1. Kor. 5, 9-13; 2. Kor. 6, 14 – 7, 1; 1. Joh. 2, 15-17; 2. Joh. 9-11).

Die Schrift lehrt, dass sich die Gläubigen für ihren Herrn Jesus Christus absondern sollen (2. Thess 1, 11-12; Hebr. 12, 1-2) und dass das christliche Leben ein Leben in gehorsamer Rechtschaffenheit im Sinne der Seligpreisungen (Matth. 5, 2-12) und ein beständiges Streben nach Heiligung ist (Röm. 12, 1-2; 2. Kor. 7, 1; Hebr. 12, 14; Tit. 2, 11-14; 1. Joh. 3, 1-10).

5. Die Gemeinde (Ekklesiologie)

5.1. Die universale Gemeinde (Gemeinde Jesu Christi weltweit)

Die Schrift lehrt, dass alle, die persönlich an Jesus Christus als ihren Herrn und Retter glauben, beim Gläubigwerden (Wiedergeburt) durch den Heiligen Geist in den einen geistlichen Leib Christi, die Gemeinde, eingefügt werden (1Kor 12,12-13). Sie ist die Braut Christi (2Kor 11,2; Eph 5,23-32; Offb 19,7-8), dessen Haupt Christus ist (Eph 1,22; 4,15; Kol 1,18).

Die Schrift lehrt, dass die Bildung der Gemeinde, des Leibes Christi, zu Pfingsten durch die Ausgießung des Heiligen Geistes begonnen hat (Apg 1,5; 2,1-21.38-47) und beim Kommen Jesu Christi für die Seinen in der Entrückung vollendet wird (1Kor 15,51-52; 1Thes 4,13-18).

Die Schrift lehrt, dass die Gemeinde demnach ein einzigartiges geistliches Gebilde ist, das durch Christus geschaffen wurde und aus allen wiedergeborenen Gläubigen des gegenwärtigen Zeitalters besteht (Eph 2,11 – 3,6). Die Gemeinde hat als Volk Gottes eine himmlische Stellung und bildet somit den unsichtbaren, himmlischen (nicht irdischen) Aspekt des Reiches Gottes (Eph 2,6; Kol 3,20) Das ist ein Geheimnis, welches erst für dieses Zeitalter offenbart wurde (Eph 3,1-6; 5,32).

5.2. Die Ortsgemeinde

Die eine, universale Gemeinde stellt sich dar in vielen einzelnen Ortsgemeinden. Die Bibel kennt nur jeweils eine Gemeinde an einem Ort, die aus allen wiedergeborenen Gläubigen an diesem Ort besteht. Die Schrift beschreibt die Entstehung und den Fortbestand von solchen Ortsgemeinden (Apg 14,23.27; 20,17.28; Gal 1,2; Phil 1,1; 1Thes 1,1; 2Thes 1,1). Die Glieder des einen geistlichen Leibes sind darauf angewiesen, sich in örtlichen Gemeinschaften zu versammeln (1Kor 11,18-20; Hebr 10,25). Die Schrift lehrt, dass Christus mittels seines Wortes und seiner Gegenwart die alleinige, unmittelbare Autorität der Gemeinde ist (Eph 1,22; Kol 1,18).

Eine örtliche Gemeinde kann nur in einer missionarischen Situation neu entstehen, d.h. wenn es bisher an diesem Ort keine Gläubigen gibt, da diese ansonsten bereits die Gemeinde dieses Ortes sind. Wenn Christen Gemeinde nach neutestamentlichen Grundsätzen verwirklichen wollen, können sie sich nur einer Gruppe anschließen oder eine solche bilden, die allein Christus und seinem Wort (der Bibel) als Autorität untersteht, also z.B. keinen Vorgaben durch einen zentral gesteuerten Dachverband unterworfen ist (Kol 2,20). Sie sollten sich allein zum Namen Jesu Christi und zu ihm als Mittelpunkt hin versammeln (Mt 18,20) und sich von ihm als dem einen Haupt der Gemeinde abhängig wissen. Sie sollten sich weder formal (z.B. durch Mitgliedschaft) noch gesinnungsmäßig von anderen Christen trennen (1Kor 1,10-13), sich jedoch klar von solchen vermeintlich christlichen Einrichtungen und Personen absondern, von denen zu trennen uns die Bibel auffordert (Röm 16,17; 2Kor 6,17; 2Tim 2,21; 3,5; Tit 3,10; 2Jo 1,10; Offb 18,4).

Der Herr Jesus Christus leitet eine solche örtliche Zusammenkunft von Christen durch sein Wort und durch seinen Heiligen Geist. Geistesleitung im gemeindlichen Sinne bedeutet u.a., dass der Heilige Geist bestimmte Männer als Leiter (Aufseher, Älteste oder Hirten) einsetzt (Apg 20,28) und dass er allen Gläubigen Gaben gibt (Eph 4,11-12; 1Kor 12,11) und zum Ausüben dieser Gaben leitet. Gott hat in seinem Wort auch den Fleiß verordnet (Röm 12,8.11) und Leiterschaft untrennbar mit diesem Fleiß verknüpft (Röm 12,8; 1Kor 16,16).

Der Heilige Geist setzt nur solche gläubigen Männer in die Position von Aufsehern bzw. Ältesten, die a) diese Aufgabe freiwillig ausüben (1Tim 3,1; 1Petr 5,2), b) die biblischen Qualifikationen erfüllen (1Tim 3,1-13; Tit 1,5-9; 1Petr. 5,1-5) und c) von der Ortsgemeinde als Führer anerkannt werden (1Thes 5,12). Allein eine theologische Ausbildung qualifiziert nicht zu einer solchen Aufgabe, noch ist sie dazu unbedingt erforderlich; sondern die Qualifikationen sind geistlicher Natur. Die Schrift lehrt, dass diese Leiter als Christi Diener leiten (1Tim 5,17-22) und Christi Autorität für das Lenken der Gemeinde haben, der sich die Versammlung unterzuordnen hat (Hebr 13,7.17). Für sittliche Entscheidungen ist jedoch die ganze Versammlung von mündigen Gläubigen verantwortlich (1Kor 5,1-7).

Die Schrift lehrt die Wichtigkeit der Jüngerschaft (Mt 28,19-20; 2Tim 2,2), die Verantwortlichkeit aller Gläubigen füreinander (Mt 18, 5-14) und die Notwendigkeit der Zurechtweisung von sündigenden Gemeindegliedern in Übereinstimmung mit den Maßstäben der Schrift (Mt 18,15-22; Apg 5,1-11; 1Kor 5,1-13; 2Thes 3,6-15; 1Tim 1,19-20; Tit 1,10-16).

Überörtlich sollten Ortsgemeinden die Bruderschaft pflegen, zusammenarbeiten und ihre Entscheidungen gegenseitig anerkennen, um den Glauben zu verbreiten und die Einheit der weltweiten Gemeinde darzustellen. Angesichts der in der Christenheit heute grassierenden schweren lehrmäßigen und moralischen Abweichungen vom Wort Gottes, des Abfalls in den großen Konfessionen, insbesondere der "charismatischen" und modernistischen Einflüsse, sollte die Ortsgemeinde jedoch anhand der Schrift entscheiden, mit welchen anderen Ortsgemeinden sie wie und in welchem Ausmaß Gemeinschaft pflegt (Apg 15,19-31; 20,28; 1Kor 5,4-7.13; 1Petr 5,1-4). Besondere Verantwortung haben hier jene, die die schützende Aufgabe der Hirten erfüllen.

Die Schrift lehrt, dass der Zweck der Gemeinde ist, Gott zu verherrlichen (Eph 3, 21), indem sie sich im Glauben auferbaut (Eph 4,13-16), das Wort Gottes lehrt (2Tim 2,2.15; 3,16-17), Gemeinschaft pflegt (Apg 2,47; 1Jo 1,3), die symbolischen Handlungen (Taufe und Mahlfeier) befolgt (Lk 22,19; Apg 2,38-42) und das Evangelium in der ganzen Welt fördert und verbreitet (Mt 28,19; Apg. 1,8; 2,42).

Die Schrift lehrt, dass alle Heiligen zum Werk des Dienstes, d.h. zur hingebungsvollen Mitarbeit, berufen sind (1Kor 15,58; Eph 4,12; Offb 22,12). Die Gemeinde ist Gottes Dienerschaft, um seine Absichten in der Welt auszuführen. Zu diesem Zweck gibt Er der Gemeinde geistliche Gaben. Zum einen gibt Er Männer, die dazu auserwählt sind, die Heiligen für das Werk des Dienstes zuzurüsten (Eph 4,7-12), und zum anderen gibt Er jedem Glied des Leibes Christi einzigartige und besondere geistliche Fähigkeiten (Röm 12,5-8; 1Kor 12,4-31; 1Petr 4,10-11).

Die Schrift lehrt, dass der frühen Gemeinde drei Arten von Gaben gegeben wurden: erstens die Wundergaben (Zeichengaben), zweitens die Offenbarungsgaben und drittens die Dienstgaben. Wunder- und Offenbarungsgaben hatten einen zeitlich begrenzten Zweck während des apostolischen Zeitalters, um die Glaubwürdigkeit der Botschaft der Apostel zu bestätigen (Hebr 2,3-4; 2Kor 12,12) und haben nach Abschluss der vollkommenen Offenbarung Gottes, des endgültigen Kanons der Bibel, aufgehört (1Kor 13,8-10). Seit Abschluss der Offenbarung des Neuen Testaments und dem Ende der apostolischen Zeit (am Ende des 1 Jhdts. n.Chr.) ist die Schrift der alleinige Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Botschaft eines Menschen, und somit sind Gaben von zeichenhafter oder offenbarender Natur nicht mehr notwendig, um Botschaften Gottes zu übermiteln oder zu bestätigen. Zeichen und Wunder können sogar durch Satan nachgemacht bzw. nachgeahmt werden, um die Gläubigen zu verwirren (Mt 24,24; 2Thes 2,9; Offb 13,13-14). Die einzigen Gaben, die heute am Werk sind, sind die nicht-offenbarenden, ausrüstenden Dienstgaben, die zur Auferbauung der Gemeinde gegeben werden (Röm 12,6-8).

Die Schrift lehrt, dass der örtlichen Gemeinde zwei Verordnungen (symbolische Handlungen) anvertraut wurden: die Taufe und das Mahl des Herrn (Apg 2,38-42). Mit der christlichen Taufe durch Untertauchen (Apg 8,36-39) bezeugt ein neubekehrter Gläubiger, dass er an den gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Retter glaubt und mit ihm vereint ist im Kreuzestod für die Sünde und in der Auferstehung (Röm 6,1-11) und dadurch neues, göttliches, ewiges Leben empfangen hat. Diese Taufe ist auch ein Zeichen der Gemeinschaft und Identifizierung mit dem sichtbaren Leib Christi (Apg 2,41-42).

Die Schrift lehrt, dass das Mahl des Herrn zum Gedächtnis und zur Verkündigung des Todes Jesu möglichst jeden Sonntag (Apg 20,7) begangen werden soll, bis Er wiederkommt. Der Teilnahme am Mahl soll immer eine ernsthafte Selbstprüfung vorausgehen (1Kor 11,28-32). Da diese Teilnahme innige geistliche Gemeinschaft ausdrückt (1Kor 10,16), muss auch die örtliche Gemeinde prüfen, wen sie zum Mahl empfangen kann und wen nicht. Da die Bibel Gemeinschaft mit bestimmten Personen verbietet, dürfen diejeningen, die am Mahl teilnehmen, nicht a) ungläubig sein (2Kor 6,14-15), b) in Sünde leben, die Gemeindezucht erfordert (1Kor 5,6-11; 2Thes 3,14) oder c) Irrlehren, Parteiungen oder ein kraftloses Christentum vertreten (2Jo 1,10; 2Tim 2,16-22; 3,5; Röm 16,17). Ebenfalls ein Hindernis für die Gemeinschaft im Mahl des Herrn ist es, wenn ein ansonsten treuer Gläubiger diese Gemeinschaftsverbote missachtet und Böses bewusst toleriert.

Innerhalb einer Ortsgemeinde sollten sich die Gläubigen so gut kennen und die Hirten um den Zustand der Gläubigen wissen, dass ein etwaiges Hindernis für die Gemeinschaft erkannt wird. Wenn Gläubige von außerhalb am Mahl teilnehmen wollen, sollte bekannt sein, dass sie in der Gemeinschaft einer biblischen Ortsgemeinde stehen. Es ist nicht die Aufgabe der Gemeinde, zunächst misstrauisch Informationen über einen Gast zu beschaffen, sondern sie nimmt ihn auf, wie die Bibel es gebietet (Röm 15,7), und glaubt seinem eigenen Zeugnis (1Kor 13,7). Bereits vorliegende Informationen, die auf eines der oben genannten Hindernisse hindeuten, können die Gemeinschaft mit dem Gast jedoch hindern und die Gemeinde sollte ihm ihrer Verantwortung gemäß ein Zeugnis sein für ihr Streben nach Heiligkeit und mit ihm über die Vorbehalte reden.

Die Elemente der Mahlfeier (Brot und Wein) sind zwar nur Symbole für den Leib und das Blut Christi, aber bei der Zusammenkunft der Versammlung ist Christus in einzigartiger Weise gegenwärtig und hat mit den Seinen Gemeinschaft (Mt 18,20; 1Kor 10,16).

6. Die Engel

6.1. Heilige Engel

Die Schrift lehrt, dass Engel erschaffene Wesen sind und deshalb nicht angebetet werden sollen. Obwohl sie in der Schöpfung einen höheren Rang als die Menschen haben, wurden sie geschaffen, um Gott zu dienen und Ihn anzubeten (Luk. 2, 9-14; Hebr. 1, 6-7+14; 2, 6-7; Offb. 5, 11-14; 19, 10; 22, 9).

6.2. Gefallene Engel

Die Schrift lehrt, dass Satan ein geschaffener Engel und der Urheber der Sünde ist. Er zog das Gericht Gottes auf sich, indem er gegen seinen Schöpfer rebellierte (Jes. 14, 12-17; Hes. 28, 11-19), zahlreiche Engel in seinem Fall mit sich zog (Matth. 25, 41; Offb. 12, 1-14) und dadurch, dass er Eva versuchte, die Sünde in die Menschheit hineinbrachte (1. Mose 3, 1-15).

Die Schrift lehrt, dass Satan der offensichtliche und erklärte Feind Gottes und der Menschen ist (Jes. 14, 13-14; Matth. 4, 1-11; Offb. 12, 9-10), der Fürst dieser Welt, der durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi besiegt wurde (Röm. 16, 20) und der im Feuersee für ewig bestraft werden wird (Jes. 14, 12-17; Hes. 28, 11-19; Matth. 25, 41; Offb. 20, 10).

7. Die letzten Dinge (Eschatologie)

7.1. Tod

Die Schrift lehrt die körperliche Auferstehung aller Menschen: der Erretteten zum ewigen Leben (Joh. 6, 39; Röm. 8, 10-11+19-23; 2. Kor. 4, 14) und der Verlorenen zum Gericht und zur ewigen Strafe (Dan. 12, 2; Joh. 5, 29; Offb. 20, 13-15).

Die Verlorenen werden vor dem Großen Weißen Thron zum Gericht erscheinen (Offb. 20, 11-15) und werden in die Hölle geworfen werden, in den Feuersee (Matth. 25, 41-46), vom Leben Gottes für immer abgeschnitten (Dan. 12, 2; Matth. 25, 41-46; 2. Thess. 1, 7-9).

7.2. Die Endzeit

Die Schrift lehrt, dass die Zeit vor der Wiederkunft Jesu von Drangsalen geprägt ist, aus denen die Gläubigen als Überwinder hervorgehen (Offb 2-19). Wir entnehmen dem NT, dass die "Endzeit" (im NT Begriffe wie "letzte Tage" und "Ende der Zeiten": 1Kor 10,11; 2Tim 3,1; Hebr 1,2; Jak 5,3; 1Petr 1,20; 1Joh 2,18) bzw. die Zeit dieser Bedrängnisse (Apg 14,22; 1Thes 3,3; Offb 2-3, vgl. dort die vielen Entsprechungen zu Offb 6-19; u.a.) die gesamte Zeitspanne zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen Jesu umfasst.

7.3. Die Entrückung der Gläubigen

Bei der persönlichen, leiblichen Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus werden die Gläubigen entrückt werden, dem Herrn entgegen in die Wolken (Joh. 14,1-3; 1Kor 15,51-53; 1Thes 4,15 – 5,11).

7.4. Die Wiederkunft Christi

Die Schrift lehrt, dass Christus siegreich vom Himmel wiederkommen und die Herrschaft des Antichristen beenden wird (Offb 19-20).

7.5. Das Gericht über die Verlorenen

Die Schrift lehrt, dass diese Auferstehung der unerretteten Toten zum Gericht eine leibliche Auferstehung sein wird, und diese, nachdem sie ihr Urteil empfangen haben, einer ewigen, bewussten Strafe im Feuersee überantwortet werden (Matth. 25, 41; Offb. 20, 11-15 ).

7.6. Ewigkeit

Die Schrift lehrt, dass nach der Wiederkunft Christi die Geretteten in den ewigen Zustand der Herrlichkeit mit Gott eintreten und die Elemente dieser Erde aufgelöst (2Petr 3,10) und durch eine neue Erde ersetzt werden, in der nur Gerechtigkeit wohnt (Eph 5,5; Offb 20,15.21-22). Die himmlische Stadt Jerusalem wird aus dem Himmel herabkommen (Offb 21,2) und der Wohnort der Heiligen sein, wo sie für immer Gemeinschaft mit Gott und untereinander genießen werden (Joh 17,3; Offb 21,22). Unser Herr Jesus Christus wird dann, nachdem Er Seinen Erlösungsauftrag erfüllt hat, das Reich Gott dem Vater übergeben (1Kor 15,24-28), damit in allem und für alle Ewigkeit der dreieinige Gott regiere (1Kor 15,28).