Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia"

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Lesung aus Arthur W. Pink Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

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Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

Aber es gab keine Aufhebung des göttlichen Urteilsspruchs gegen ihn selbst. Dem König gelang es auch nicht, dem göttlichen Schlag zu entkommen, wenn er es auch versuchte (22,30) Der Herr hatte gesagt, „An der Stätte, wo Hunde das Blut Nabots geleckt haben, sollen Hunde auch dein Blut lecken“ (21,19), und später wird berichtet: „Denn der König ist tot! Und sie gingen nach Samaria und begruben den König in Samaria. Und als sie den Wagen wuschen bei dem Teich Samarias, leckten die Hunde sein Blut und die Huren wuschen sich darin – nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte2 (22,37-38). Wer sich der Sünde verkauft, muss den Lohn der Sünde empfangen. Was das Schicksal anbelangt, das Ahabs Familie heimsuchte, siehe 2. Könige 9,25; 10,6;7;13;14;17.

„Und auch über Isebel hat der HERR geredet und gesprochen: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels“ (21,23). Die Worte des Propheten waren keine leeren Drohungen, sondern Ankündigungen göttlichen Gerichts, die sich kurz darauf erfüllten. Isebel überlebte ihren Ehemann um einige Jahre, doch ihr Ende war genau wie Elia es vorausgesagt hatte. Getreu ihrem verderbten Charakter „schminkte sie“ am Tage ihres Todes „ihr Angesicht und schmückte ihr Haupt und schaute zum Fenster hinaus“, um Aufmerksamkeit zu erregen (2.Kön. 9,30). Es ist bedeutsam, dass Gott solche Dinge zur Kenntnis nimmt, nicht mit Zustimmung, sondern mit Abscheu; und der Gedanke sei angefügt, dass Frauen, die ihr Gesicht aufwendig schminken und sich viel Mühe machen, ihr Haar kunstvoll zu frisieren, die bemüht sind, sich auffällig herzurichten, sich in dieser Hinsicht in die gleiche Kategorie begeben wie jene böse Königin, jene „Verfluchte“ (V. 34). Sie wurde von ihren eigenen Kämmerern aus dem Fenster bestürzt, die Wand wurde mit ihrem Blut besprengt, und ihr Körper wurde erbarmungslos zertreten. Kurze Zeit später, als ihr Begräbnis angeordnet wurde, hatten die Hunde ihr Werk so gründlich getan, dass nichts übrig war als „der Schädel und die Füße und ihre Hände“ (2.Kön. 9,35). Gott ist ebenso treu und zuverlässig im Erfüllen Seiner Drohungen wie im Erfüllen Seiner Verheißungen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.32 Elias letzte Aufgabe

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Kapitel.32 Elias letzte Aufgabe

Nach Ahabs Tod begannen Gottes Gerichte, mit aller Gewalt seine Familie zu treffen. Über seinen unmittelbaren Nachfolger erfahren wir: „Ahasja, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria im siebzehnten Jahr Joschafats, des Königs von Juda, und regierte über Israel zwei Jahre. Und er tat, was dem HERRN missfiel, und wandelte in den Wegen seines Vaters und seiner Mutter und in dem Wege Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte, und diente dem Baal und betete ihn an und erzürnte den HERRN, den Gott Israels, wie sein Vater tat“ (2.Kön. 22,52-54). Das ist unfassbar. Dreieinhalb Jahre Hungersnot, die Zurschaustellung von Baals Ohnmacht, die Tötung seiner Propheten auf dem Karmel, das ehrfurchterregende Handeln Gottes an seinem Vater all diese Dinge waren Ahasja bekannt, doch sie hatten keine heilsame Wirkung auf ihn, denn er weigerte sich, sie zu Herzen zu nehmen. Jene schrecklichen Warnungen in den Wind schlagend lebte er unbekümmert in der Sünde weiter und „diente dem Baal und betete ihn an“. Sein Herz war ganz darauf ausgerichtet, Böses zu tun, und deshalb wurde er in seiner Jugend aus dem Leben abgeschnitten; dennoch war selbst in seinem Fall Gnade mit Gerechtigkeit vermengt, denn ehe er von der Bühne genommen wurde, wurde ihm noch „Raum zur Buße“ gewährt.

„Es fielen aber die Moabiter ab von Israel, als Ahab tot war“ (2.Kön. 1,1). In Erfüllung der Prophetie Bileams (4.Mose 24,17) hatte David die Moabiter unterworfen, so dass sie ihm „untertan“ wurden (2.Sam. 8,2), und sie blieben dem Königreich Israel untertan bis zu seiner Teilung, als ihr Lehnsverhältnis und ihre Abgaben auf die Könige Israels übertragen wurden, wie jene Edoms bei den Königen von Juda blieben – die Abgaben, die die Moabiter dem König von Israel leisteten, waren „hunderttausend Lämmer und hunderttausend Widder“ (2.Kön. 3,4). Doch nach Ahabs Tod rebellierten sie. Darin sehen wir Gottes Vorsehung, die Ahasjas Pläne durchkreuzt. Dieser Aufruhr auf Seiten Moabs sollte im Sinne von Sprüche 16,7 verstanden werden: „Wenn eines Menschen Wege dem HERRN wohl gefallen, so lässt er auch seine Feinde mit ihm Frieden machen“ doch wenn unsere Wege Ihm missfallen, dann plagt uns Unglück von allen Seiten. Zeitliches wie geistliches Wohlergehen hängt einzig und allein von Gottes Segen ab. Wenn jemand uns schlecht behandelt, sollte das für uns Anlass sein, augenblicklich unseren Wandel mit Gott zu überprüfen. Um Seine Hand noch deutlicher sichtbar zu machen, bestraft Er oft die Bösen nach dem Muster ihrer eigenen Sünden. So auch bei Ahabs Sohn. Weil er sich vom Herrn abwandte, wurde auch Moab bewegt, sich gegen ihn aufzulehnen.

Was ich gerade aufgezeigt habe, betrifft Gottes regierendes Handeln und veranschaulicht einen wichtigen Grundsatz in Seinen „Wegen“ mit einer Nation. Damit meine ich, es handelt von dem, was die Zeit, nicht die Ewigkeit betrifft, Gottes Vorsehung, nicht Sein Heil. Nationen als solche haben nur eine zeitliche Existenz, wenn auch die einzelnen Menschen, aus denen sie sich zusammensetzen, eine ewige Bestimmung haben. Gedeih oder Verderb einer Nation entscheiden sich an ihrer Einstellung oder ihrem Verhältnis zu Gott: in direkter Weise bei jenen, die Sein lebendiges Wort in ihren Händen haben, indirekt bei den Heiden in ihrem Fall ist entscheidend, wie sie Sein Volk behandeln. Das Alte Testament liefert uns so viele Beispiele hierfür, dass man sie gar nicht übersehen kann. Die Einstellung einer Nation zu Gott wird nicht so sehr nach dem allgemeinen Verhalten des Volkes beurteilt, sondern nach dem Charakter ihrer Machthaber oder Regierung. Zwischen diesen besteht natürlich ein enger Zusammenhang, denn wo die Untertanen zu einem Großteil fromm sind, werden sie auf längere Sicht keine Gottlosigkeit bei der Obrigkeit dulden, und, andererseits, wenn die Führer und Leiter ein schlechtes Vorbild geben, kann nicht erwartet werden, dass jene, die ihnen folgen, sie an Rechtschaffenheit übertreffen.
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia"Kapitel.32 Elias letzte Aufgabe

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Kapitel.32 Elias letzte Aufgabe

Bei jeder Staatsform, bei jeder regierenden Partei sind die entscheidenden Faktoren der Charakter und die moralische Entscheidungsgrundlage ihrer Vorsitzenden, denn sie sind es, die in Gottes Augen die Hauptverantwortung tragen. In sogenannten „christlichen“ Ländern wie Großbritannien und den USA sind es die Kirchen, die den Puls der Nation regulieren. Sie fungieren als das „Salz“ in der Gemeinschaft, und wenn ihre Wege Gott wohl gefallen, gibt Er ihnen Gunst bei ihren Mitmenschen. Wenn der Heilige Geist ungehindert wirken kann, dann wird Seine Macht offenbar, nicht nur in der Berufung der Auserwählten, sondern im Unterdrücken der Sünde in den Nicht-Erwählten und indem Er die Staatsmaschinerie veranlasst, die Gottesfurcht zu fördern, wie es auch mehr oder weniger vor hundert Jahren noch der Fall war. Aber wenn Irrlehren in die Kirchen eindringen und die Zucht nachlässt, wird der Geist betrübt und Seine Macht entzogen, und die bösen Auswirkungen werden mehr und mehr sichtbar im Lande durch eine wachsende Flut von Gesetzlosigkeit. Wenn die Kirchen in ihrem Abwärtskurs fortfahren, dann wird der Geist vollständig ausgelöscht und „Ikabod“ steht auf ihnen geschrieben, wie es heute der Fall ist. Dann geschieht es, dass die zügelnde Hand Gottes entzogen wird und eine Orgie der Ausschweifung Einzug hält. Dann geschieht es, dass die Regierung zu einem leeren Titel verkommt, denn die Machthaber haben keine Macht außer derjenigen, die ihnen vom Volk übertragen wird, und deshalb handeln sie im Einklang mit den verderbten Begierden der Massen. Das ist immer wieder die Reihenfolge: Abwendung von dem wahren Gott, Hinwendung zu falschen Göttern, und dann die Zerrüttung des Friedens entweder soziale Revolution oder internationaler Krieg.

Ahasja „diente dem Baal und betete ihn an und erzürnte den HERRN, den Gott Israels“. Der Herr Gott ist ein eifernder Gott, eifernd für Seine Wahrheit, eifernd für Seine Ehre, und wenn sich diejenigen, die sich Sein Volk nennen, anderen Göttern zuwenden, dann entflammt Sein Zorn gegen sie. Wieviele falsche Götter wurden während der letzten Jahrzehnte in der Christenheit angebetet! Welch eine Karrikratur des göttlichen Charakters wurde von der großen Mehrheit im Protestantismus verkündigt ein ‚Gott‘, den niemand fürchtet. Welch eine Vermischung des Evangeliums gab es selbst in ‚orthodoxen‘ Kreisen der Christenheit, wobei „ein anderer“ Jesus (2.Kor. 11,4) den Christus der Heiligen Schrift verdrängte. Kein Wunder, dass als unausweichliche Reaktion die Massen sich Götter aus dem Mammon und aus Vergnügen gemacht haben und dass die Nation ihr Vertrauen in ihre bewaffneten Streitkräfte setzt anstatt in den Arm des Herrn. Hier und dort erhob ein Elia seine Stimme, um den lebendigen Gott zu bezeugen und moderne Formen der Baals Anbetung anzuprangern, doch wer hörte ihnen zu? Gewiss nicht die Kirchen, denn sie verschlossen ihre Kanzeln vor ihnen, so dass sie sich, wie der Tischbiter in alter Zeit, in die Isolation und Untätigkeit gezwungen sahen; und jetzt scheint es ihre letzte Aufgabe zu sein, bevor Gott sie heim ruft, gegen das ganze abtrünnige System das Todesurteil auszusprechen.


„Und erzürnte den HERRN, den Gott Israels ... Es fielen aber die Moabiter ab von Israel.“ Wenn auch diese beiden Sätze durch das Ende des ersten und den Anfang des zweiten Buches der Könige getrennt sind, so ist der Zusammenhang zwischen ihnen doch zu offensichtlich, um übersehen zu werden. Es ist der Zusammenhang von Ursache und Wirkung, wobei letztere die erstere offenbar macht. Viele Jahre lang war Moab Israel gegenüber tributpflichtig gewesen, doch nun schüttelt es das Joch ab. Und haben wir nicht etwas ähnliches mit dem britischen Empire erlebt? Ein Land nach dem anderen hat die Verbindung zu England gelöst und ist unabhängig geworden. Die Bibel ist kein totes Buch, das geschichtliche Ereignisse aus längst vergangenen Zeiten berichtet, sondern ein lebendiges Buch, das lebenswichtige, für alle Zeiten gültige Prinzipien ausspricht und die Dinge so beschreibt, wie sie heute sind. Geschichte wiederholt sich, nicht nur weil die menschliche Natur zu allen Zeiten grundsätzlich dieselbe ist, sondern auch, weil die „Wege“ Gottes, die Prinzipien Seiner Herrschaft, unverändert bleiben. Wie der Herr von Ahasja provoziert wurde, so wurde Er von den Kirchen, den Politikern und den Menschen in Großbritannien provoziert, und wie Sein Zorn sich darin offenbarte, dass Er Moab anregte, die Unabhängigkeit zu suchen, so wird Sein Missfallen jetzt daran sichtbar, dass Er eine Kolonie nach der anderen veranlasst, sich vom ‚Mutterland‘ zu lösen.
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Kapitel.32 Elias letzte Aufgabe

„Und Ahasja fiel durch das Gitter in seinem Obergemach und wurde krank“ (V. 2). Als erstes fällt auf, dass der Satz mit dem Wort „und“ beginnt. Damit wird offenbar auf die Reaktion, oder besser, die mangelnde Reaktion des Königs auf die Ereignisse des vorherigen Verses angespielt. Was wir hier nicht finden, ist traurig und vielsagend zugleich, denn es offenbart Ahasjas Charakter. Wir finden kein Anflehen des Herrn um Führung und Hilfe, keine Selbsterniedrigung vor Gott, kein Forschen, warum dieser Tumult in sein Land eingedrungen war. Nichts geschieht aus Zufall, und ein unverdienter Fluch trifft nicht ein (Spr. 26,2), und daher war es des Königs Pflicht zu fasten und zu beten, um herauszufinden, was es war, das dem Herrn missfallen hatte. Nein, das nehme ich zurück: Es wäre der reine Hohn gewesen, wenn er so etwas getan hätte. Es bestand kein Anlass, den Herrn zu fragen: der König wusste recht gut, was verkehrt war er diente Baal und betete ihn an, und bis seine Götzen vernichtet waren, wäre es nichts als Schauspielerei, eine fromme Farce, wenn er den Herrn angerufen hätte. Stimmen Sie mir zu, liebe Leser? Wirklich? Wenn nicht, lesen Sie noch einmal sorgfältig diesen Absatz. Wenn Sie mir zustimmen, ist nicht der Bezug zu unserer eigenen nationalen Situation offensichtlich? Unsagbar traurig und schrecklich gewiss. Doch wenn wir den Fakten ins Auge sehen, wie sie wirklich sind, dann ist der Schluss unausweichlich. Lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf einen weiteren Faktor, der in Vers 2 fehlt. Ahasja versagte nicht nur geistlich, sondern auch physisch. Was hätte seine Reaktion auf Moabs Revolte sein sollen? Nun, er hätte sie mit fester Hand im Keim ersticken müssen. Das war ohne Frage seine Pflicht als König. Stattdessen ging er den Weg des geringsten Widerstandes und gab sich dem Vergnügen hin. Anstatt seinen Platz an der Spitze des Heeres einzunehmen und diesen Aufstand gewaltsam niederzuschlagen, scheint er sich in seinem Palast ergangen zu haben. Müssen wir nicht unter solchen Umständen sagen, dass der Herr ihn in einen Geist des Wahnsinns dahingegeben hat! Er scheute aus feiger Angst das Feldlager und die Gefahren der Schlacht, und während er Moab gewähren ließ, wie es ihm gefiel, ohne jeden Versuch, ihn erneut zu unterjochen, führte er ein Leben der Schwelgerei. Vielleicht dachte er an das Schicksal, das kurz zuvor seinen Vater auf dem Schlachtfeld ereilt hatte, und beschloss, dass ‚Vorsicht besser ist als Leichtsinn‘. Doch es gibt kein Entkommen aus der Hand Gottes, wenn Er entschlossen ist zu schlagen: Uns kann ebenso gut ein ‚Unfall‘ in der gewohnten Atmosphäre unseres Heimes treffen, wie auf dem Schlachtfeld, wo wir von den tödlichsten Waffen umgeben sind.

„Und Ahasja fiel durch das Gitter in seinem Obergemach in Samaria und wurde krank.“ Hier war wieder Gnade mit Gerechtigkeit vermischt: dem götzendienerischen König wurde „Raum zur Buße“ gewährt. Wie langmütig ist Gott! Ahasjas Sturz erwies sich als nicht unmittelbar tödlich, sondern sie brachte ihn aufs Krankenlager, wo er Gelegenheit hatte, „seine Wege zu bedenken“. Und wie oft verfährt Gott so, sei es mit Nationen oder mit einzelnen Menschen. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und es wurde nicht an einem Tag zerstört. So mancher dreiste Rebell gegen den Himmel wurde plötzlich in seiner bösen Laufbahn gebremst. Ein ‚Unfall‘ ereilte ihn, und wenn er dadurch vielleicht eines seiner Gliedmaßen verlor, so doch nicht sein Leben. So mag es auch jemandem ergangen sein, der diese Zeilen liest. In dem Fall möchte ich ihm mit aller Dringlichkeit sagen: Nutze die Zeit, die dir geblieben ist. Du könntest jetzt in der Hölle sein, doch Gott hat dir noch eine kurze Zeit gegeben, damit du über die Ewigkeit nachdenken und dich vorbereiten kannst. O dass Seine Güte dich zur Buße leiten möge! Heute, wenn du seine Stimme hören wirst, verhärte nicht dein Herz. Wirf die Waffen deines Krieges gegen Ihn fort und lass dich mit Ihm versöhnen, denn wie willst du dem ewigen Feuer entfliehen, wenn du Seine so große Errettung verachtest?

„Und er sandte Boten und sprach zu ihnen: Geht hin und fragt Baal-Sebub, den Gott von Ekron, ob ich von dieser Krankheit genesen werde“ (V. 2). Zuerst hatte Gott seine Wege durchkreuzt, dann hatte er ihn an seinem Leib geschlagen. Wir sahen bereits, was dieser böse König nicht tat, jetzt wollen wir den Kurs bedenken, den er tatsächlich einschlug. Keines dieser Gerichte machte ihn weich, und wie er ohne Gott im Wohlergehen lebte, so verachtete er jetzt im Leid Seine züchtigende Hand. Saul in seiner Not hatte eine Hexe befragt, nur um seinen unmittelbar bevorstehenden Untergang zu erfahren. So wandte sich Ahasja jetzt an den Dämonengott der Heiden. Er fühlte sich offensichtlich unwohl in seinem derzeitigen Gesundheitszustand, und so sandte er einige seiner Diener hin, um von einem Götzenorakel zu erfahren, ob er sich von diesem Leiden erholen würde oder nicht ein Beweis, dass der Zustand seiner Seele schlimmer war als der seines Körpers. „Baalim“ war eine allgemeine Bezeichnung für die falschen Götter, von denen jeder sein eigenes spezielles Amt und Revier hatte, daher die Titel Baal-Sebub, Baal-Peor, Baal-Zephon, Baal-Berith. „Baal-Sebub“ war der Götze von Ekron, einer Stadt in Philistia, einem Land, das für seine „Zeichendeuter“ bekannt war (Jes. 2,6).
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.32 Elias letzte Aufgabe

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Kapitel.32 Elias letzte Aufgabe



Dieser „Baal-Sebub“ bedeutet „Herr der Fliege oder Fliegen“, wahrscheinlich weil die Menschen, deren Land von Fliegen verseucht war (wie moderne Reisende noch heute bezeugen), meinten, er schützte sie vor den Krankheiten, die sie übertragen. In Matthäus 12,24 nennt unser Herr den Beelzebub (die griechische Schreibweise) „den Obersten der bösen Geister“, was darauf hinweist, dass unter verschiedenen Namen und Bildern böse Geister tatsächlich von den Heiden als Götter angebetet wurden wie es ja auch ganz deutlich in 1.Korinther 10,20 heißt: „Was man da opfert, das opfert man den bösen Geistern, und nicht Gott.“ Es scheint so, dass zur Zeit Ahasjas die Baalspriester durch ihre Beschwörung böser Geister Berühmtheit für ihr Wissen um zukünftige Ereignisse erlangt hatten, ebenso, wie etliche Jahre später das Orakel von Delphi in Griechenland hohes Ansehen genoss. In dem Glauben, dass der Götze von Ekron die Zukunft voraussehen und voraussagen konnte, brachte Ahasja ihm Huldigung dar. Die überaus große Sündigkeit solcher Praktiken steht durch Stellen wie 3.Mose 20,6;27, 5.Mose 18,10;1 und 1.Chron.10,13 außer Frage. Somit sind diejenigen, die Wahrsager, Sterndeuter und ‚Spiritisten‘ befragen, einer furchtbaren Sünde schuldig und setzen sich den Mächten des Bösen aus.

„Wenn ein König von Israel hinsandte, um ein heidnisches Orakel zu befragen, so proklamierte er damit den Heiden seinen mangelnden Glauben an Jehova: als wäre die einzige Nation, die mit der Erkenntnis des wahren Gottes gesegnet war, die einzige Nation gewesen wäre, in der kein Gott bekannt war. Dies war besonders entehrend und herausfordernd für Jehova“ (Thomas Scott). Die Maßnahme Ahas war in der Tat eine mutwillige, öffentliche Ablehnung des Herrn, ein trotziges Erwählen jener Wege, die den Zorn des Himmels auf seinen Vater herabgerufen hatten. Es konnte nicht ungeahndet durchgehen, und dementsprechend zieht ihn der König aller Könige, gleichzeitig der Gott Israels in besonderer Weise zur Rechenschaft. Elia wurde den Boten des Königs entgegengesandt, als sie auf ihrem Weg von Samaria dahineilten, um ihnen den gewissen Tod des Königs anzukündigen: „Aber der Engel des HERRN redete mit Elia, dem Tischbiter: Auf und geh den Boten des Königs von Samaria entgegen und sprich zu ihnen: Ist denn nun kein Gott in Israel, dass ihr hingeht, zu befragen Baal-Sebub, den Gott von Ekron?“ (V. 3). Nichts entgeht der Aufmerksamkeit dessen, mit dem wir es zu tun haben. Seine Augen achten ständig auf alle Wege der Menschen, seien sie Könige oder Lakaien: niemand ist zu hoch oder zu unabhängig, um Seiner Aufsicht zu entwachsen, und niemand ist zu gering und unscheinbar, um von Ihm übersehen zu werden. Alles, was wir tun, sagen oder denken, ist dem Herrn vollkommen bekannt, und an jenem Tag werden wir aufgerufen werden, volle Rechenschaft darüber abzulegen.

„Aber der Engel des HERRN redete mit Elia, dem Tischbiter: Auf und geh den Boten des Königs von Samaria entgegen und sprich zu ihnen: Ist denn nun kein Gott in Israel, dass ihr hingeht, zu befragen Baal-Sebub, den Gott von Ekron?“ (V. 3). Das Hebräische ist ausdrucksstärker, emphatischer als das Deutsche: „Ist es, weil kein Gott da ist, keiner in Israel“, dass du dich mit deinen Fragen an die Abgesandten des Satans wendest? Der wahre und lebendige Gott hatte sich Israel nicht nur mitgeteilt, sondern Er war mit ihnen in einen Bund getreten. Das erklärt, weshalb zu diesem Anlass „der Engel des HERRN“ mit Elia sprach, nämlich um die selige Beziehung hervorzuheben, die der König verwarf es war der Engel des Bundes, siehe 2.Mose 23,23 etc. Als solcher hatte sich Jehova dem Ahasja zu dessen Lebzeiten klar erwiesen.

„Darum spricht der HERR: Du sollst nicht wieder von dem Bett herunterkommen, auf das du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben“ (V. 4). Nachdem der Knecht Gottes die schreckliche Sünde Ahasjas gerügt hat, spricht er jetzt das Urteil über ihn. Dies war also die letzte, traurige Aufgabe Elias: das Todesurteil gegen den abtrünnigen König zu verkünden. Für die Witwe von Zarpat hatte Gott ihn zum „Geruch des Lebens zum Leben“ gemacht, aber für Ahab, und jetzt für dessen Sohn, wurde er ein „Geruch des Todes zum Tode“. Die Aufgaben, die einem Diener des Evangeliums gegeben sind, sind wahrlich sehr unterschiedlich, je nachdem, ob sie berufen sind, Gottes Volk zu trösten und Seine Schafe zu weiden, oder die Gottlosen zu warnen und Übeltäter zu verklagen. So war es auch bei ihrem großen Vorbild: Auf Seinen Lippen waren sowohl Seligpreisungen als auch Verwünschungen, wenn auch die meisten Gemeinden mit den ersteren weitaus vertrauter sind als mit den letzteren. Und doch wird man feststellen, dass Seinen „Selig sind“ in Matthäus 5 eine gleichgroße Anzahl von „Wehe“ in Matthäus 23 entspricht. Wir sollten nicht außer Acht lassen, dass die „Wehe“ zum Abschluss Seines öffentlichen Amtes ausgesprochen wurden; und wenn auch das Ende der Welt noch fern sein mag (niemand auf Erden weiß es), so scheint es doch offensichtlich, dass das Ende der gegenwärtigen ‚Ordnung‘, der ‚Zivilisation‘ nahe bevorsteht, und deshalb steht den Knechten Christi heute eine undankbare Aufgabe bevor. Möge die Gnade sie „getreu bis in den Tod“ sein lassen!
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.33 Werkzeug der Rache

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Kapitel.33 Werkzeug der Rache

„Und Elia ging“ (2.Kön. 1,4). Auf Befehl seines Meisters war der Prophet Ahasjas Dienern entgegengegangen, hatte weitergegeben, was ihm der Herr aufgetragen hatte; und sie mit dieser Botschaft zu ihrem König zurückgeschickt; und dann ging er von ihnen. Sein Fortgehen hatte diesmal nicht den Zweck, sich zu verstecken, sondern er wollte zu seiner Einkehr mit Gott zurückkehren. „Oben auf dem Berge“ war der Ort, an den er sich zurückzog (V. 9): typologisch bedeutet dies moralische Absonderung und Erhabenheit über die Welt. Wir müssen uns in den Schirm (den geheimen Ort) des Höchsten begeben – und der ist nicht in der Nähe der quirligen, lärmenden Menge zu finden wenn wir im Schatten des Allmächtigen bleiben wollen (Ps. 91,1); und vom Gnadenthron geschieht es, dass wir Seine Stimme reden hören (4.Mose 7.89). Auch bei einem früheren Anlass haben wir gelesen, dass Elia auf den Gipfel eines Berges ging, sowie sein öffentlicher Dienst beendet war (1.Kön. 18,42). Welch eine Lehrstunde für alle Diener Christi: wenn sie ihre Botschaft überbracht haben, sich vom Blick der Öffentlichkeit zurückzuziehen und mit Gott allein zu sein, wie ihr Retter vor ihnen es zu tun gewohnt war. Der Gipfel des Berges ist auch der Ort des Überblicks und der freien Sicht: ach, würden wir doch aus unseren stillen Kämmerlein geistliche Wetterwarten machen!

Die Heilige Schrift sagt nichts über die Nationalität dieser Boten des Ahasja. Waren es Israeliten, so konnten sie kaum in Unkenntnis über die Identität des Propheten sein, der so plötzlich an sie herantrat und so dramatisch das Verderben ihres Herrn ankündigte. Waren es Ausländer, von Isebel aus Tyrus mitgebracht, so wussten sie vermutlich nichts von dem mächtigen Tischbiter, denn seit seinem letzten öffentlichen Erscheinen waren einige Jahre vergangen. Wer sie auch waren, diese Männer waren von seiner imponierenden Gestalt und seinem vollmächtigen Ton so beeindruckt, so von Ehrfurcht ergriffen durch seine Kenntnis ihrer Mission, so erschrocken von seiner Ankündigung, dass sie ihr Unternehmen sofort abbrachen und zum König zurückkehrten. Wer wissen konnte, was Ahasja gedacht und gesagt hatte, konnte offensichtlich auch den Ausgang seiner Krankheit voraussagen: sie wagten nicht, ihre Reise nach Ekron fortzusetzen. Das veranschaulicht einen wichtigen Grundsatz: Wenn ein Knecht Gottes von einem ungetrübten Geist getrieben wird, danhat seine Botschaft Überzeugungskraft und versetzt die Herzen seiner Zuhörer in Schrecken: So „fürchtete“ Herodes Johannes, den Täufer (Mk. 6,20), und Felix „zitterte“ vor Paulus (Apg. 24,25). Doch nicht, wer zu den Gottlosen von der Liebe Gottes redet, bring solche Wirkungen hervor solche Gewissensbetäuber werden vom Himmel nicht bestätigt. Vielmehr sind es diejenigen, die, wie Elia zu Ahasja, sagen: „Du sollst des Todes sterben.“

„Und als die Boten zum König zurückkamen, sprach er zu ihnen: Warum kommt ihr zurück?“ (V. 5). Es muss eine Überraschung und ein Schock für den König gewesen sein, als seine Diener so schnell zu ihm zurückkamen, denn er wusste, dass nicht genügend Zeit vergangen war, dass sie nach Ekron in Palästina und zurück hätten reisen können. Seine Frage drückt Ärgerlichkeit aus, einen Verweis für ihre mangelhafte Erledigung seines Auftrags. Könige waren damals von ihren Untertanen blinden Gehorsam gewohnt, und wehe denen, die ihren Herrscherwillen durchkreuzten. Das zeigt nur, wie stark sie die Erscheinung und die Worte Elias beeindruckt hatten. Aus dem nächsten Vers erfahren wir, dass der Prophet sie angewiesen hatte: „Geht wieder hin zu dem König, der euch gesandt hat“ und gebt ihm meine Botschaft wieder. Und obwohl es ihr Leben in Gefahr brachte, führten sie dennoch den Befehl des Propheten aus. Wie beschämend für die Tausende jener, die vorgeben, Knechte Christi zu sein, und die jahrelang mit allem Fleiß das zurückgehalten haben, was ihre Zuhörerschaft am dringendsten brauchte, und es verbrecherisch durch eine Botschaft von „Friede, Friede“ ersetzt haben, wenn es doch keinen Frieden für sie gibt, und das in einer Zeit, in der eine treue Verkündigung der Wahrheit ihr Leib und Leben nicht gefährdet hätte. Gewiss werden diese Boten Ahasjas einst im Gericht gegen diese unzuverlässigen Heuchler auftreten.
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Kapitel.33 Werkzeug der Rache


„Sie sprachen zu ihm: Es kam ein Mann herauf uns entgegen und sprach zu uns: Geht wieder hin zu dem König, der euch gesandt hat, und sprecht zu ihm: So spricht der HERR: Ist denn kein Gott in Israel, dass du hinsendest, zu befragen Baal-Sebub, den Gott von Ekron? Darum sollst du nicht mehr herunterkommen von dem Bett, auf das du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben“ (V. 6). Daraus, dass sie seinen Namen nicht nennen und von Elia lediglich als „einem Mann“ sprechen, scheint klar, dass diese Boten des Königs die Identität des Propheten nicht kannten. Aber sie waren so ergriffen von seiner Erscheinung und dem feierlichen Ernst seines Benehmens und waren so überzeugt, dass seine Ankündigung sich bewahrheiten würde, dass sie sich berechtigt wähnten, ihre Reise abzubrechen und zu ihrem Herrn zurückzukehren. Dementsprechend gaben sie einen schlichten, geradlinigen Bericht von dem, was geschehen war, und gaben wortgetreu Elias Ausspruch wieder. Sie wussten sehr wohl, dass eine solche Botschaft ihrem König höchst unwillkommen sein musste, und doch unternahmen sie keinen Versuch, ihren Ton zu ändern oder sie abzuschwächen. Sie schreckten nicht davor zurück, Ahasja ins Gesicht zu sagen, dass gegen ihn das Todesurteil ergangen war. Erneut sage ich: Wie beschämen diese Männer die heuchlerischen, feigen und ihren Zuhörer schmeichelnden Kanzeldiener. Ach, wie oft ist mehr Ernsthaftigkeit und Treue bei ausgesprochenen Weltmenschen zu finden als bei jenen mit dem höchsten geistlichen Anspruch.

„Er sprach zu ihnen: Auf welche Art war denn der Mann, der euch begegnete und das zu euch sagte?“ (V. 7). Ohne Zweifel war der König schon recht überzeugt zu wissen, wer es war, der es wagte, ihren Weg zu kreuzen und ihm eine solche Botschaft zu senden, doch um ganz sicher zu sein, fordert er seine Diener auf, den geheimnisvollen Fremden zu beschreiben: welches war seine Erscheinung, wie war er gekleidet, auf welche Weise sprach er euch an? Das veranschaulicht einen der Grundwesenszüge der Unerneuerten: Nicht nach der Botschaft erkundigt Ahasja sich jetzt, sondern nach dem Mann, der sie hervorbrachte – und doch muss ihm sein eigenes Gewissen gesagt haben, dass kein bloßer Mensch der Urheber einer solchen Botschaft sein konnte. Und ist das nicht eine allgemeine Neigung bei den Unbekehrten: anstatt zu Herzen zu nehmen, was gesagt wird, richten sie ihre Aufmerksamkeit darauf, wer es sagt. So ist die arme, gefallene menschliche Natur. Wenn ein wahrer Knecht Gottes gesandt ist, um ein eindringliches Wort zu verkündigen, suchen die Menschen dem zu entkommen, indem sie sich mit seiner Persönlichkeit beschäftigen, mit seinem Redestil, seiner denominationellen Zugehörigkeit mit allem Nebensächlichen, solange es nur dazu dient, das auszuschließen, was von höchster Bedeutung ist. Aber wenn der Briefträger ihnen einen wichtigen Geschäftsbrief bringt, dann kümmern sie sich nicht um seine äußere Erscheinung.

„Sie sprachen zu ihm: er hatte langes Haar und einen Ledergurt um seine Lenden“ (V. 8). Darin sehe ich weniger eine Beschreibung seiner Person als vielmehr seiner Kleidung (Elberf.: „Er war ein Mann in härenem Gewande“). Von Johannes, dem Täufer, der „im Geist und in der Kraft Elias“ (Lk. 1,17) kam, heißt es, dass er „ein Gewand aus Kamelhaaren anhatte und einen Ledergürtel um seine Lenden“ (Mt. 3,4). So verstehen wir, dass das äußere Gewand aus Fell gemacht war (vergl. Heb. 11,37), umgürtet von einem Streifen groben Leders. Dass die Propheten eine solche charakteristische Kluft hatten, wird aus Sacharja 13,4 deutlich, wo davon die Rede ist, dass falsche Propheten diese anziehen, um das Volk zu täuschen: „...einen härenen Mantel, um zu betrügen.“ In jenem Zeitalter, in dem das Auge ebenso wie das Ohr Unterweisung empfing, durch Sinnbilder und Vorschattungen, bezeichnete jene Rauhe Kleidung die Abtötung des Propheten gegenüber der Welt und drückte seine Unruhe und Besorgnis über den Götzendienst und die Ungerechtigkeit es Volkes aus, ebenso wie das Anlegen von „Sackkleidern“ bei anderen Erniedrigung und Trauer bedeutete. Zu weiteren Hinweisen auf die symbolische Bedeutung der Kleidung und der Handlungen der Propheten vergleiche 1.Kön. 11,28-31;22; Apg. 21,10;11.
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Kapitel.33 Werkzeug der Rache




„Er aber sprach: Es ist Elia, der Tischbiter“ (V. 8). Irrtum war ausgeschlossen: Der König wusste jetzt, wer es war, der ihm eine so ernste Botschaft gesandt hatte. Und welche Wirkung hatte es auf ihn? War er eschrocken und gedemütigt? Beweinte er jetzt seine Sünden und schrie um Barmherzigkeit? Weit gefehlt. Er hatte aus dem furchtbaren Ende seines Vaters nichts gelernt. Das schwere Gebrechen, unter dem er litt, machte ihn nicht weicher. Selbst der nahende Tod veränderte nichts. Er war erzürnt über den Propheten und entschlossen, ihn zu vernichten. Hätte Elia ihm ein verlogenes, schmeichelndes Wort gesandt, wäre das annehmbar gewesen, aber die Wahrheit konnte er nicht ertragen. Wie gleicht das doch der entarteten Generation, in welche unser Los gefallen ist, die sich lieber in Vergnügungsstätten zu Tode bomben lässt, als vor Gott auf ihr Angesicht zu fallen. Ahasja war jung und arrogant; er war ganz und gar nicht geneigt, Zurechtweisung entgegenzunehmen oder Widerstand gegen seinen Willen zu dulden, ganz gleich von wen dieser kam, und sei es von Jehova selbst. Die Botschaft Elias, obwohl sie im Namen des Herrn und auf Seinen ausdrücklichen Befehl geschah, machte den Monarchen über die Maßen rasend, und augenblicklich beschließt er den Tod des Propheten, der doch nicht mehr getan hatte als seine Pflicht.

„Der König sandte zu Elia einen Hauptmann über fünfzig samt seinen fünfzig Mann. Und als der zu ihm hinaufkam, siehe, da saß er oben auf dem Berge. Er aber sprach zu ihm: Du Mann Gottes, der König sagt: Du sollst herabkommen!“ (V. 9). Ahasja hatte keine Schwierigkeiten, böse Menschen zu finden, die bereit waren, auch die schlimmsten, gottlosesten Befehle auszuführen. Dieser Trupp Soldaten zog unverzüglich los, um den Knecht Gottes zu fangen. Sie fanden ihn, gelassen auf einer Anhöhe sitzend. Die innerliche Haltung des Hauptmanns zeigte, dass er sich von Herzen mit seiner Aufgabe identifizierte, denn er sprach Elia unverschämt an mit „Du Mann Gottes“, womit er ihn lächerlich machen und beleidigen wollte. Er sagte damit gleichsam: Du behauptest, Jehova sei dein Meister; wir kommen zu dir im Namen eines Größeren: König Ahasja sagt: Du sollst herabkommen! Das war eine erschreckende Frechheit und Blasphemie! Es war nicht nur eine Beleidigung für Elia, sondern für Elias Gott, eine Beleidigung, die nicht ungeahndet bleiben durfte. Wie oft in der Vergangenheit haben die Gottlosen sich über heilige Dinge mokiert und dieselben Worte, mit denen Gott Sein Volk bezeichnet, zu Spottnamen gemacht, indem sie sie spöttisch ‚die Auserwählten‘, ‚Heilige‘ etc. nannten. Dass sie es heute nicht mehr tun, liegt daran, dass das feine Gold matt geworden ist; Gottesfurcht ist keine Realität mehr und die Ungläubigen fühlen sich nicht mehr bloßgestellt. Einen durchschnittlichen Pastor einen „Mann Gottes“ zu nennen das würde doch keinem mehr einfallen. Vielmehr möchte er gern als gesellig und volkstümlich, als ein Mann der Welt gelten.

„Elia antwortete dem Hauptmann über fünfzig: Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel und fresse dich und deine fünfzig Mann“ (V. 10). In Elias schrecklicher Antwort lag keine persönliche Rachsucht, sondern ein verzehrender Eifer für die Herrlichkeit Gottes, die von diesem Hauptmann so grob beleidigt worden war. Der Handlanger des Königs hatte darüber gespottet, dass er ein „Mann Gottes“ war, und nun sollte ihm der umfassende Nachweis erbracht werden, ob der Schöpfer des Himmels und der Erde den Propheten als Seinen Knecht anerkennt oder nicht. Die Unverschämtheit und Gottlosigkeit dieses Mannes, der Jehova und Seinen Gesandten beleidigt hatte, sollten ein schnelles Urteil empfangen. „Da fiel Feuer vom Himmel und fraß ihn und seine fünfzig Mann“ (V.10). Dies war ein klares Anzeichen, dass Elia nicht von einem Geist der Rache beseelt war, denn dann hätte Gott seinem Appell nicht entsprochen. Zu einem früheren Anlass war „das Feuer des Herrn“ auf das Opfer herabgefallen und hatte es verschlungen (1.Kön. 18,38), und hier fällt es auf Sünder, die dieses Opfer geringschätzig behandelt hatten. So wird es einst wieder sein, „wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus“ (2.Thess. 1,7-8).

„Und er sprach zu ihm: So spricht der HERR: ...“ etc. (V. 16). Elia wiederholt nun vor dem König ohne jede Änderung, was er seinen Knechten gesagt hatte. Furchtlos und ohne die Sache zu beschönigen, gab der Prophet Gottes Wort schlicht und treu an Ahasja weiter; im Namen Dessen, der Leben und Tod in der Hand hat, wies er den Monarchen für seine Sünden zurecht und sprach das Urteil gegen ihn aus. Wie furchtbar, eine solche Botschaft zu empfangen: dass er von seinem Bett direkt in die Hölle gehen sollte. Nach der Durchführung seines Auftrags ging der Prophet unbehelligt fort. So erbost Isebel und ihre Leute, der König und seine Diener auch waren, sie waren fromm wie Lämmer und stumm wie Standbilder. Der Prophet ging in völliger Sicherheit ein und aus unter ihnen und nahm nicht mehr Schaden als Daniel, als er in die Löwengrube geworfen war, weil er auf Gott vertraute. Möge uns dies veranlassen, fest, aber demütig in der Erfüllung unserer Pflicht voranzugehen. „So starb Ahasja nach dem Wort des HERRN, das Elia geredet hatte“(V. 17).
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.33 Werkzeug der Rache

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Kapitel.33 Werkzeug der Rache

Ein derart deutliches Eingreifen Gottes würde doch gewiss als Abschreckung dienen, wenn schon nicht für den verworfenen König, so doch für seine Knechte, so dass man keinen weiteren Versuch unternehmen würde, Elia zu ergreifen. Aber nein: „Und der König sandte wiederum einen anderen Hauptmann über fünfzig zu ihm samt seinen fünfzig Mann. Der kam zu ihm hinauf und sprach zu ihm: Du Mann Gottes, so spricht der König: Komm eilends herab!“ (V. 11). Bei diesem Bericht lässt sich schwer sagen, was bemerkenswerter ist, der Wahnsinn des verwundeten Ahasja, als er von dem schrecklichen Geschehen erfuhr, oder die Anmaßung des Hauptmanns und seiner Soldaten. Dieser zweite Hauptmann ließ sich nicht warnen von dem, was dem ersten und dessen Soldaten widerfahren war. War das Unglück, das sie ereilte, dem Zufall zugeschrieben worden, einem Blitz oder Meteoriten, der sie alle tötete, oder war er nur leichtsinnig entschlossen, dem Schicksal die Stirn zu bieten? Wie sein Vorgänger sprach er den Propheten in der Sprache beleidigender Verhöhnung an, nur dass er sich noch herrischer ausdrückte: „Komm eilends herab.“ Wir sehen einmal wieder, wie die Sünde das Herz verhärtet und Menschen reif für das Gericht macht. Und was unterscheidet uns? Wie verzweifelt weit wären Sie, lieber Leser, und ich wohl in unserem Leben gegangen, wenn Gottes Barmherzigkeit nicht eingegriffen und uns in unserer Karriere des Wahnsinns aufgehalten hätte! O welch Ruhm gebührt der souveränen Gnade, die mich wie einen Brand aus dem Feuer riss!

„Elia antwortete: Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel und fresse dich und deine fünfzig Mann“ (V. 12). Der Beweis, dass Jehova allwissend ist, war bereits erbracht worden (V. 4), nun sollten sie erkennen, dass Er allmächtig ist. Was ist der Mensch in der Hand seines Schöpfers? Ein Blitzschlag, und fünfzig Seiner Feinde werden zu Asche. Und wenn die gesamte Streitmacht Israels, ja die ganze menschliche Rasse hier versammelt gewesen wäre, hätte es auch keiner größeren Kraft bedurft. Welch Narrheit ist es also für den, der den Odem des Lebens hat, mit dem Allmächtigen zu streiten: „Weh dem, der mit seinem Schöpfer hadert“ (Jes. 45,9). Manche haben Elia vorgeworfen, dass er diese Männer umgebracht hat, doch sie übersehen die Tatsache, dass er ebenso wenig Feuer vom Himmel fallen lassen konnte wie sie. Elia sprach nur aus, was Gott beschlossen hatte zu tun. Der Herr handelte auch nicht dem Propheten zuliebe, oder um eigene Rachegelüste zu befriedigen, sondern um Seine Macht und Gerechtigkeit zu offenbaren. Man kann auch nicht sagen, die Soldaten waren unschuldig, denn sie erfüllten hier keine militärische Pflicht, sondern kämpften offen gegen den Himmel wie es die Worte des dritten Hauptmanns andeuten. Dies wurde als bleibende Warnung für alle Zeiten niedergeschrieben, dass diejenigen, die Gottes treue Diener verspotten und verfolgen, ihrer Strafe nicht entkommen werden. Andererseits werden die, die ihnen Freundschaft erzeigen, keinesfalls ihren Lohn verlieren.

„Da sandte der König wiederum den dritten Hauptmann“ (V.13). Welch fürchterlicher Starrsinn tritt hier zutage. Bewusst sein Herz verhärtend, bäumt sich Ahasja gegen Jehova auf und macht einen letzten Versuch, dem Propheten zu schaden. Obwohl er auf seinem Totenbett liegt und von dem göttlichen Gericht weiß, dass zwei Trupps seiner Soldaten getroffen hat (wie wir aus V. 14 schließen dürfen), streckt er dennoch hartnäckig seine Hand aus gegen Jehovas Gesalbten und setzt einen weiteren seiner Hauptleute mit seinen Männern der Vernichtung aus. Wie wahr sind jene Worte der Heiligen Schrift: „Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm“ (Spr. 27,22). Und warum? Weil „das Herz der Menschen voll Bosheit und Torheit in ihren Herzen“ ist (Pred. 9,3). Angesichts dieser irrtumslosen Aussagen und mit solchen Beispielen vor Augen wie dem Pharao, Ahab und Ahasja, sollten wir nicht im geringsten überrascht oder verwundert sein, wenn wir sehen und lesen, was heute in der Welt vorgeht. Traurig und ernst sollten wir sein, aber nicht geschockt und verblüfft.
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.33 Werkzeug der Rache

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Kapitel.33 Werkzeug der Rache


„Als der zu ihm hinaufkam, beugte er seine Knie vor Elia und flehte ihn an und sprach zu ihm: Du Mann Gottes, lass mein Leben und das Leben deiner Knechte, dieser fünfzig, vor dir etwas gelten! Siehe, Feuer ist vom Himmel gefallen und hat die ersten zwei Hauptleute über fünfzig mit ihren fünfzig Mann gefressen; nun aber lass mein Leben etwas gelten vor dir“ (V. 13-14). Dieser Mann war von anderem Charakter als seine beiden Vorgänger: Selbst in den Militärtruppen hat Gott einen Rest nach der Wahl der Gnade. Er wagte nichts gegen Elia zu unternehmen und erwies ihm in demütiger Unterordnung und inständigen Bitten jede Form von Respekt. Es war ein bewegender Appell, ein echtes Gebet. Er schrieb den Tod der vorangegangenen Trupps der wahren Ursache zu und scheint ein ehrfürchtiges Empfinden für Gottes Gerechtigkeit gehabt zu haben. Er gesteht ein, dass ihr Leben von der Barmherzigkeit des Propheten abhing, und fleht, dass sie verschont würden. Auf die Weise sorgte Jehova nicht nur für Elias Sicherheit, sondern auch für seine Ehre, ebenso wie Er es bei Mose tat, als der Pharao gedroht hatte, diesen zu töten (2.Mose 11,8). Die Bitten dieses Hauptmanns waren nicht vergeblich. Unser Gott ist immer bereit, dem demütigen Bittsteller zu vergeben, wie rebellisch er auch gewesen sein mag, und der Weg, bei Gott Erhörung zu finden, ist, sich vor Ihm zu beugen.

„Da sprach der Engel des HERRN zu Elia: Geh mit ihm hinab und fürchte dich nicht vor ihm!“ (V. 15). Dies beweist deutlich, dass Elia auf den göttlichen Impuls wartete und dass er auch bei den vorangegangenen Begebenheiten, dem strengen Gerichtshandeln, ganz und gar davon geleitet war. Weder Gott noch Sein Knecht könnten irgendein Interesse haben, das Leben derer zu nehmen, die sich ihnen in angemessener Form nahen. Um sie für ihre Verachtung und ihre Ehrfurchtslosigkeit zu strafen, waren die anderen getötet worden. Aber dieser Hauptmann kam mit Furcht und Zittern, nicht mit bösen Absichten gegen den Propheten oder Verachtung gegen dessen Meister. Dementsprechend fand er Barmherzigkeit und Gunst: nicht nur, dass ihr Leben verschont blieb, sondern der Hauptmann kann seinen Auftrag erfolgreich ausführen Elia wird ihn zum König begleiten. Wer sich erniedrigt, wird erhöht werden, wer sich aber selbst erhöht, wird erniedrigt werden. Lasst uns von Elias Beispiel lernen, freundlich zu denen zu sein, die gegen uns angesetzt sein mögen, wenn sie Reue zeigen und an unsere Milde appellieren. Beachte, dass es wiederum „der Engel des HERRN“ war, der zu Elia sprach: doch welch eine Probe für seinen Gehorsam und seinen Mut! Der Tischbiter hatte Isebel und ihre Gesellschaft extrem gereizt, und ihr regierender Sohn muss zornentbrannt gegen ihn gewesen sein. Dennoch konnte er sich getrost in die Gegenwart seiner rasenden Feinde begeben, da der Herr ihn dazu aufgefordert hatte mit der Zusicherung: „Fürchte dich nicht.“ Ohne Gottes Genehmigung konnten sie keinen Finger gegen ihn rühren. Gottes Kinder genießen in Seinen Händen völlige Sicherheit, und der Glaube darf sich den triumphalen Worten von Psalm 27,1-3 zu eigen machen.

„Und er machte sich auf und ging mit ihm hinab zum König“ (V.15) – bereitwillig, mutig, ohne Furcht vor seinem Zorn. Er machte keine Einwände und zeigte keinerlei Sorge um seine Sicherheit: Wenn auch der König vor Wut raste und von zahlreichen Dienern umgeben war, befahl sich Elia dem Herrn an und fühlte sich unter Seiner Verheißung und Seinem Schutz sicher. Welch ein erstaunliches Beispiel für den Glauben und den Gehorsam des Propheten. Aber Elia trat nicht vor den König, bevor der Herr es ihm befohlen hatte; daraus können Seine Knechte lernen, nicht vermessen zu handeln, indem sie sich leichtfertig und unnötig in Gefahr begeben. Doch sobald Er es verlangte, ging er unverzüglich; darin ermutigt er uns, den Weisungen der göttlichen Vorsehung zu folgen und im Vertrauen auf Gott auf den Wegen der Pflicht zu sagen: „Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?“ (Hebr. 13,6).

„Und er sprach zu ihm: So spricht der HERR: ...“ etc. (V. 16). Elia wiederholt nun vor dem König ohne jede Änderung, was er seinen Knechten gesagt hatte. Furchtlos und ohne die Sache zu beschönigen, gab der Prophet Gottes Wort schlicht und treu an Ahasja weiter; im Namen Dessen, der Leben und Tod in der Hand hat, wies er den Monarchen für seine Sünden zurecht und sprach das Urteil gegen ihn aus. Wie furchtbar, eine solche Botschaft zu empfangen: dass er von seinem Bett direkt in die Hölle gehen sollte. Nach der Durchführung seines Auftrags ging der Prophet unbehelligt fort. So erbost Isebel und ihre Leute, der König und seine Diener auch waren, sie waren fromm wie Lämmer und stumm wie Standbilder. Der Prophet ging in völliger Sicherheit ein und aus unter ihnen und nahm nicht mehr Schaden als Daniel, als er in die Löwengrube geworfen war, weil er auf Gott vertraute. Möge uns dies veranlassen, fest, aber demütig in der Erfüllung unserer Pflicht voranzugehen. „So starb Ahasja nach dem Wort des HERRN, das Elia geredet hatte“(V. 17).
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.34 Elias Fortgang

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Kapitel.34 Elias Fortgang

Elias Fortgang aus dieser Welt war noch erstaunlicher und bemerkenswerter als es sein Auftritt auf die öffentliche Bühne gewesen war, doch der übernatürliche Charakter seines Abschieds war nur das passende Finale eines so meteorhaften Weges. Dies war keine alltägliche Laufbahn, und kein gewöhnliches Ende hätte angemessen erschienen. Wunder begleiteten ihn, wo er auch hinging, und ein Wunder bewirkte auch seinen Abschied von diesem Schauplatz. Er hatte in stürmischen Zeiten dem Herrn gedient, immer wieder rief er göttliche Gerichte auf die Häupter der Übeltätern herab, und schließlich trug ihn ein „Sturmwind“ (Elberf.) von dieser Erde fort. Auf sein Gebet hin war „das Feuer des HERRN“ auf den Berg Karmel herabgefallen, und wiederum auf diejenigen, die ihm das Leben nehmen wollten (2.Kön. 1,12), und am Schluss trennte ihn von Elisa „ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen“. Zu Beginn seiner dramatischen Laufbahn erklärte er: „Der HERR, der Gott Israels, vor dem ich stehe“ (1.Kön. 17,1), und zu ihrem Abschluss wurde er auf geheimnisvolle Weise direkt in Seine Gegenwart entrückt, ohne durch die Pforten des Todes zu gehen. Bevor wir diesen erstaunlichen Ausgang näher betrachten, wollen wir kurz auf sein Leben zurückblicken, die Hauptmerkmale zusammenfassen und versuchen, die wichtigsten Lektionen aufzuzeigen.

Elias Leben war nicht die Laufbahn eines übernatürlichen Wesens, das eine kurze Zeitlang unter den Menschen wohnte: er war kein Engel in Menschengestalt. Es stimmt zwar, dass nichts über seine Eltern, seine Geburt oder seine Kindheit berichtet wird, doch der Gedanke eines übernatürlichen Ursprungs wird gänzlich ausgeschlossen durch jene Formulierung des Heiligen Geistes: „Elia war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir“ (Jak. 5,17; Elberf.). Auch er war ein gefallener Nachkomme Adams, gequält von denselben verderbten Neigungen, denselben Versuchungen unterworfen, von demselben Teufel geplagt, denselben Anfechtungen und Widerständen ausgesetzt wie Sie und ich. Aber auch er vertraute auf denselben Erlöser, wandelte in demselben Glauben, wurde durch denselben gnädigen und treuen Gott versorgt, wie es unser Privileg ist. Ein Studium seiner Lebensgeschichte ist heute besonders aktuell, weil unser Los in Zeiten gefallen ist, die jenen sehr ähnlich sind, die er erlebte. Mannigfaltig und wertvoll sind die Lehrstücke, die durch sein Leben beispielhaft veranschaulicht werden. Die wichtigsten habe ich versucht, in diesem Buch darzustellen. Ziel dieses Abschnitts ist es, die Hauptgesichtspunkt zusammenzufassen.

1. Elia war ein Mensch, der im Glauben, nicht im Schauen wandelte, und der Wandel im Glauben ist keine mystische, nebulöse Angelegenheit, sondern eine höchst praktische Erfahrung. Der Glaube ist mehr als ein Sich verlassen auf den bloßen Buchstaben der Schrift: er bringt den lebendigen Gott in diesen Schauplatz des Todes und befähigt den, der ihn hat, zu erdulden, weil er „sich an den hält, den er nicht sieht, als sähe er ihn“. Wo lebendiger Glaube wirksam ist, blickt er über die quälenden, beunruhigenden Umstände hinaus und befasst sich mit Dem, der alle Umstände ordnet. Es war der Glaube an Gott, der Elia befähigte, am Bach Krit zu bleiben und sich von den Raben versorgen zu lassen. Der Skeptiker meint, Glaube sei lediglich Leichtgläubigkeit oder eine Art religiöser Fanatismus, weil er nichts von dem sicheren Grund weiß, auf dem er ruht. Der Herr hat Seinem Knecht gesagt, „Ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen“, und der Prophet „hielt den für treu, der es verheißen hatte“, und deswegen wurde er nicht zuschanden. Und das ist zu unserer Ermutigung überliefert. Glaube schaut über die Verheißung hinaus auf den, der verheißen hat, und Gott enttäuscht niemals diejenigen, die Ihm allein vertrauen und sich ganz auf Ihn verlassen.
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.34 Elias Fortgang

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Kapitel.34 Elias Fortgang

Es war der Glaube, der Elia bewogen hatte, zu der verzweifelten Witwe von Zarpat zu reisen, als sie und ihr Sohn kurz vor dem Verhungern waren. Dem natürlichen Instinkt erschien es grausam, sich ihr als zusätzlichen Esser aufzubürden, und für den fleischlichen Verstand war es reiner Selbstmord. Doch Jehova hatte gesagt, „Ich habe dort einer Witwe geboten, dich zu versorgen“, und der Prophet „zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben“. Ja, der Glaube schaut auf den lebendigen Gott und zählt auf Ihn, dem nichts zu schwer ist. Nichts, liebe Leser, ehrt Gott so sehr wir Glaube an Ihn, und nichts entehrt Ihn so sehr wie unser Unglaube. Es geschah durch den Glauben, dass Elia zurück nach Jesreel in die Höhle des Löwen ging, um Ahab sein baldiges Verderben ins Gesicht zu sagen und das schreckliche Gericht anzukündigen, das mit Gewissheit seine Frau ereilen würde. „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi“ (Röm. 10,17): Elia hatte zugehört, geglaubt und gehandelt. Ja, gehandelt, denn ein Glaube ohne Werke ist tot und wertlos. Gehorsam ist nichts anderes als ausgeübter Glaube, der sich von der göttlichen Autorität lenken lässt und dem göttlichen Willen folgt.

2. Elia war ein Mensch, der in deutlicher Absonderung von dem Bösen in seiner Umgebung lebte. Die Strategie der heutigen Christenheit besteht darin, Arm in Arm mit der Welt zu gehen, „gut Freund“ mit ihnen zu sein, wenn man die jungen Leute gewinnen will. Wir können nicht erwarten, so argumentiert man, dass sie auf unsere geistliche Ebene emporsteigen, und so besteht die einzige Chance für den Christen, sie zu erreichen und ihnen zu helfen, darin, auf ihre Ebene hinabzusteigen. Doch solche Logik wie „lasst uns Böses tun, damit Gutes daraus komme“ findet im Wort Gottes keine Unterstützung, sondern wird entschieden widerlegt und verurteilt. „Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen“ (2.Kor. 6,14), „habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis“ (Eph. 5,11) – so lauten die zwingenden Gebote. „Wisst ihrnicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein“ (Jak. 4,4) das gilt im zwanzigsten Jahrhundert ebenso wie im ersten, denn es ist niemals recht, Unrecht zu tun. Gott hat Sein Volk nicht berufen, ‚die Welt für Christus zu gewinnen‘; vielmehr verlangt Er von Ihnen, durch ihr Leben ein Zeugnis gegen sie zu sein.

Nichts ist so kennzeichnend für Elia wie seine kompromisslose Absonderung von dem alles beherrschenden Bösen seiner Umgebung. Niemals verbrüderte er sich mit den Menschen seiner entarteten Zeit, vielmehr wies er sie unermüdlich zurecht. Er war wirklich ein „Fremdling und Pilger“ hier auf Erden. Sicherlich hielten ihn viele für selbstsüchtig und unsozial und warfen ihm eine „Ich bin heiliger als du“-Haltung vor. Ja, lieber christlicher Leser, du darfst nicht erwarten, dass Frömmler und Scheinchristen deine Wege verstehen: „Darum kennt uns die Welt nicht“ (1.Joh. 3,1). Gott lässt Sein Volk hier, um für Christus zu zeugen, und der einzige Weg, dies zu tun, ist mit Christus zu wandeln. Daher werden wir aufgefordert: „So lasst uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen“ (Heb. 13,13): wir können nicht mit Christus wandeln, es sei denn wir sind dort, wo Sein Geist ist – außerhalb der abtrünnigen Masse, abseits von allem, was den Herrn Jesus entehrt und verleugnet; und das bedeutet unausweichlich, „Seine Schmach
zu tragen“.
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.34 Elias Fortgang

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Kapitel.34 Elias Fortgang

3. Elia war ein Mann von besonderer Erhabenheit des Geistes. Vielleicht ist einigen meiner Leser diese Formulierung neu, doch ihre Bedeutung ist mehr oder weniger offensichtlich. Das, was ich meine, ist sinnbildlich durch die Tatsache ausgedrückt, dass wir den Propheten wieder und wieder „auf dem Berg“ antreffen. Gleich bei seiner ersten Erwähnung (1.Kön. 17,1) erfahren wir, dass er „aus Tischbe in Gilead“ stammte, einer hügeligen Gegend. Sein denkwürdiger Sieg über die Baalspropheten ereignete sich auf dem Karmel. Nachdem er sie am Bach Kishon getötet und ein kurzes Wort an den König gerichtet hatte, heißt es: „Als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel“ (18,42) womit sie ihre jeweiligen Charaktere offenbarten. Als der Herr ihn von seinem Sturz wieder herstellte, lesen wir, dass er „durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Horeb“ ging (1.Kön. 19,8). Als er Ahasja seine Botschaft übermittelt hatte, wird berichtet: „Siehe, da saß er oben auf dem Berge“ (2.Kön.1,9). So war Elia in besonderer Weise der Mann auf dem Berg. Darin liegt eine mystische, geistliche, einem gesalbten Auge sichtbare Bedeutung, die ich Erhabenheit des Geistes genannt habe.

Mit Erhabenheit des Geistes meine ich eine himmlische Gesinnung, wenn das Herz über die armseligen Dinge der Welt hinaus erhoben ist und die Neigungen auf das, was droben ist, gerichtet sind. Dies gehört zu den Wirkungen und Früchten des Wandels im Glauben, denn der Glaube hat Gott zum Ziel, und Er wohnt in der Höhe. Je mehr unsere Herzen sich mit Ihm befassen, dessen Thron im Himmel ist, desto mehr sind unsere Geister über die Erde emporgehoben. Je mehr sich unser Verstand mit den vollkommenen Eigenschaften dessen beschäftigen, der durch und durch lieblich ist, desto weniger Anziehungskraft haben für uns die Dinge der Zeit und der Sinne. Je mehr wir unter dem Schatten des Höchsten wohnen, desto weniger wird uns das Spielwerk der Menschen bezaubern. Derselbe Wesenszug tritt im Leben Christi hervor: Mehr als alle anderen war Er der Mann des Berges. Seine erste Predigt wurde auf einem Berg gehalten. Er verbrachte ganze Nächte dort. Auf dem „heiligen Berg“ wurde Er verklärt. Vom Ölberg fuhr Er in den Himmel auf. „Die aufden HERRN warten, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler“ (Jes. 40,31) – ihre Körper auf der Erde, ihre Herzen im Himmel.

4. Elia war ein mächtiger Beter. Nur wer im Glauben wandelt, nur wer in deutlicher Absonderung von der Gottlosigkeit seiner Umgebung lebt und der sich durch Erhabenheit des Geistes und durch himmlische Gesinnung auszeichnet, ist für dieses heilige Werk geeignet. Die Sieghaftigkeit von Elias Gebeten ist nicht nur zu unserer Bewunderung überliefert, sondern um uns zum Nacheifern anzuregen. Nichts ist geeigneter, den Christen in seiner Anrufung des Gnadenthrones zu ermutigen und zu stärken, als der Gedanke und die Erinnerung daran, wie schwache Sterbliche wie er selbst, unwürdige und nutzlose Sünder, Gott in der Stunde der Not angefleht und übernatürliche Versorgung von Ihm empfangen haben. Gott liebt es, wenn wir Ihn auf die Probe stellen, und deshalb hat Er gesagt: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt“ (Mk. 9,23). Das hat sich im Leben Elias wunderbar bewiesen, und so sollte es auch in unserem Leben sein. Doch wir werden niemals kraftvoll beten, solange wir einem bösen, ungläubigen Herzen stattgeben oder uns mit fromm tuerischen Heuchlern verbrüdern, oder solange wir von den Dingen der Zeit und der Sinne aufgesogen sind. Glaube, Treue und Geistlichkeit sind notwendige Voraussetzungen.
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Kapitel.34 Elias Fortgang


Auf Elias Gebet hin waren die Himmel dreieinhalb Jahre lang verschlossen, so dass es überhaupt nicht regnete. Dies lehrt uns, dass der oberste Beweggrund hinter all unseren Gebeten Gottes Ehre und das Wohl Seines Volkes sein muss dieselbe Lektion schärft uns Christus im Vaterunser ein. Es lehrt uns auch, dass es Zeiten gibt, in denen ein Knecht Gottes seinen Herrn bitten muss, mit seinen Feinden ins Gericht zu gehen. Schlimme Krankheiten brauchen bittere Medizin. Es gibt Zeiten, da ist es für einen Christen sowohl richtig als auch notwendig, Gott zu bitten, dass Er Seine züchtigende Rute über Sein abgefallenes, widerspenstiges Volk bringe. Wir lesen, dass Paulus bestimmte Menschen, die am Glauben Schiffbruch erlitten hatten, dem Satan übergab, damit sie lernten, nicht mehr zu lästern (1.Tim. 1,20). Jeremia rief den Herrn an: „Schütte aber deinen Zorn aus über die Heiden, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen“ (10,25). Der Herr Jesus betete nicht nur für „die Seinen“, sondern auch gegen Judas und seine Familie (Ps. 109).

Doch die Wirksamkeit von Elias Gebeten hatte auch eine erfreulichere Seite als die im letzten Absatz behandelte. Auf sein Gebet wurde der Sohn der Witwe zum Leben erweckt (1.Kön. 17,19;22). Welch ein Beweis, dass dem Herrn nichts zu schwer ist: dass Er in Antwort auf gläubige Fürbitte fähig und bereit ist, selbst die scheinbar hoffnungsloseste Situation ins Gegenteil zu verwandeln. Welche Möglichkeiten erschließen sich daraus für das vertrauensvolle, beharrliche Gebet! Die Not des Menschen ist wahrlich Gottes Gelegenheit, sich an uns stark zu erweisen. Doch vergessen wir nicht, dass hinter der Fürbitte des Propheten noch ein höheres Motiv stand als dasjenige, das Herz der Witwe zu trösten: nämlich dass sein Herr in der Gewährung seiner Gebetsanliegen verherrlicht und vor der Welt gerechtfertigt würde. O, das ist so wichtig, und wird doch so oft übersehen. Christliche Eltern, die dieses Kapitel lesen, wünschen sich sehr, dass ihre Kinder gerettet werden und beten täglich dafür. Warum? Ist es nur, damit sie die tröstliche Gewissheit haben, dass ihre Lieben von dem künftigen Zorn erlöst sind? Oder ist es, damit Gott durch ihre Wiedergeburt geehrt werde?

Auf Elias Gebet hin fiel Feuer vom Himmel und fraß das Opfer. Auch in diesem Fall war seine Bitte auf das Anliegen gegründet, dass Gott Seinen großen, heiligen Namen vor der weiten Versammlung Seines unentschlossenen Volkes und der heidnischen Götzendiener rechtfertigen möge: „Lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist“ (1.Kön. 18,36). Wie ich in einem früheren Kapitel gezeigt habe, war „das Feuer des HERRN“ nicht nur ein Typus des göttlichen Zornes, der Christus traf, als Er die Sünden Seines Volkes trug, sondern es war auch eine heilszeitliche Vorschattung der öffentlichen Ankunft des Heiligen Geistes am Pfingsttag. Wir ziehen daraus für uns die praktische Lektion, für mehr Vollmacht und Segen des Geistes zu beten mit dem Ziel, Seine Gegenwart bei und in uns noch deutlicher sichtbar werden zu lassen. Dass wir zu einer solchen Bitte berechtigt sind, wird durch jenes Wort unseres Herrn belegt: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ (Lk. 11,13). Bete um den Glauben, diese Verheißung ergreifen zu können.
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Kapitel.34 Elias Fortgang

Auch das Ende der furchtbaren Dürrezeit geschah auf die Fürbitte des Propheten hin: „Und er betete abermals, und der Himmel gab den Regen, und die Erde gab ihre Frucht“ (Jak. 5,18). Die geistliche Bedeutung und Anwendung davon sind offensichtlich. Seit vielen Jahren befinden sich die Kirchen in einem verdorrten, dahinsiechenden Zustand. Dies wird deutlich an den verschiedenen Hilfsmittel, von denen sie sich ‚Erweckung‘ und Stärkung erhofften. Wo nicht direkt fleischliche Mittel eingesetzt wurden, um Außenstehende anzuziehen, wurden religiöse ‚Spezialisten‘ in der Gestalt von ‚erfolgreichen Evangelisten‘ oder ‚bekannten Bibellehrern‘ zu Sonderveranstaltungen eingeladen ein ebenso untrügliches Zeichen für den schlechten Gesundheitszustand der Kirchen wie das Herbeirufen eines Arztes. Doch künstliche Aufputschmittel verlieren schnell ihre Wirkung oder machen den Kranken, wenn er nicht auf natürliche Weise gesund wird, noch kränker als zuvor. So ist es mit den Kirchen geschehen, und ihren trockenen, toten Zustand haben sie sogar selbst schon bemerkt. Ja, es sei denn, das Ende der Welt ist gekommen, werden noch wieder Schauer göttlichen Segens herniedergehen (wenn auch möglicherweise in anderen Teilen der Erde als zuvor), und diese Schauer werden (zur festgesetzten Zeit) kommen, wenn Menschen wie Elia beten!

5. Elia war ein Mann von unerschrockenem Mut, und damit meine ich nicht natürliche Tapferkeit, sondern geistliche Kühnheit. Diese Unterscheidung ist wichtig, denn sie wird selten erkannt. Nur wenige scheinen heute in der Lage zu unterscheiden zwischen dem, was vom Fleisch, und dem, was vom Geist gewirkt ist. Die verbreitete Gewohnheit, biblische Begriffe anhand des Wörterbuches und nicht anhand ihrer Anwendung in der Heiligen Schrift zu definieren, hat viel zu der Verwirrung beigetragen. Nimm beispielsweise die Gnadengabe der geistlichen Geduld: Wie oft wird sie mit einem ausgeglichenen, ruhigen Temperament verwechselt; und weil sie diesen natürlichen Wesenszug nicht besitzen, meinen viele, sie hätten überhaupt keine Geduld. Die Geduld, deren Urheber der Geist ist, ist keine ruhige Gleichmütigkeit, die sich niemals durch Verzögerungen irritieren lässt, sie ist auch nicht jene sanfte Anmut, die Beleidigungen und Verletzungen ohne Vergeltung, ja sogar ohne Murren erträgt sondern das ist vielmehr mit dem Begriff Sanftmut bezeichnet. Wie viele haben sich schon über das Wort gewundert: „Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist“ (Heb. 12,1)? Sie machen sich das Verständnis schwer, wenn sie meinen, „Geduld“ sei eine passive, und keine aktive Gnadengabe.

Die „Geduld“ der Christen ist keine passive Tugend, sondern eine aktive Gnade, keine natürliche Begabung, sondern eine geistliche Frucht. Sie bezeichnet Ausdauer: sie ist es, die den Heiligen die Fähigkeit gibt, angesichts von Entmutigungen weiterzuarbeiten und trotz aller Widerstände am Weg festzuhalten. In gleicher Weise ist auch christlicher „Mut“ keine natürliche Veranlagung, sondern eine himmlische Ausrüstung: keine natürliche Eigenschaft, sondern etwas Übernatürliches. „Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt (weil ein schuldiges Gewissen ihn mit Schrecken erfüllt), der Gerechte aber ist furchtlos wie ein junger Löwe“ (Spr. 28,1). Wer wahrhaftig Gott fürchtet, ist furchtlos vor Menschen. Jene geistliche Unerschrockenheit oder Kühnheit war in so mancher schwachen, ängstlichen, scheuen Frau sichtbar. Menschen, die bei dem Gedanken gezittert hätten, allein in dunkler Nacht über einen Friedhof zu gehen, schreckten nicht davor zurück, Christus zu bekennen, als ihnen der Feuertod dafür gewiss war. Die Kühnheit, mit der Elia Ahab ins Gesicht verklagte und seiner Armee falscher Propheten ganz allein gegenübertrat, darf nicht seiner natürlichen Gemütsart zugeschrieben werden, sondern der Wirkungskraft des Heiligen Geistes.

6. Elia war ein Mann, der einen tiefen Sturz erlebte, und auch das ist zu unserer Belehrung überliefert: nicht als Entschuldigung, hinter der wir uns verstecken können, sondern als ernste Warnung, die wir zu Herzen nehmen sollten. Die Schwachstellen in Elias Charakter, die überliefert wurden, sind wahrlich nur wenige, doch Vollkommenheit hat er in dieser Welt nicht erlangt. So sehr er auch von seinem Meister geehrt wurde, so war doch die Sünde nicht aus seinem Wesen ausgelöscht worden. Überaus herrlich war der „Schatz“, den er trug, dennoch gefiel es Gott deutlich zu machen, dass er ihn in einem „irdenen Gefäß“ bewahrte. Interessanterweise versagte er gerade in seinem Glauben und in seinem Mut, denn er wandte seine Augen einen kurzen Moment lang von dem Herrn ab und flüchtete voller Schrecken vor einer Frau. Wie deutlich wird doch hieran das Gewicht der Ermahnung: „Wer meint, dass er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle“ (1.Kor. 10,12)! Für die Aufrechterhaltung unserer geistlichen Gnadengaben sind wir ebenso sehr von Gott abhängig wie für die Verleihung derselben. Doch wenn er auch stürzte, so war Elia dennoch nicht gänzlich am Boden zerstört. Die göttliche Gnade suchte ihn, befreite ihn aus seiner Verzagtheit, stellte ihn wieder auf den Pfad der Rechtschaffenheit und erneuerte ihn in solcher Weise am inneren Menschen, dass er danach wieder ebenso treu und mutig wurde, wie er es zuvor gewesen war.

7. Elia war ein Mann, der einen übernatürlichen Fortgang aus dieser Welt erlebte. Da dies das Thema unseres letztes Kapitels sein wird, will ich meinen Anmerkungen hier nicht vorgreifen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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